Sizilien: Ankunft in Nicolosi

Endlich war es soweit, es ging zu einem meiner Lieblingsvulkane – dem Ätna. Schon lange wollte ich Sizilien und Europas aktivsten Vulkan einen Besuch abstatten. Das lange Pfingstwochenende bot sich dafür perfekt an.

Nach der Ankunft in Comiso, begaben wir uns  zum Hertz Mietwagenschalter. Allerdings befindet sich dieser nicht auf dem Flughafengelände. Bei durchschnittlich 5-6 Ankünften/Tag lohnt sich das wahrscheinlich auch nicht. Mit dem kostenlosen Shuttle wurden wir und weitere Passagiere zum Büro von Hertz gefahren. Natürlich hatte sich aufgrund der vielen Leute, die auch einen Mietwagen bei Hertz gebucht hatten, schon eine lange Schlange gebildet. Marcel ist zwar Hertz-Gold-Kunde aber das brachte uns hier gar nichts, denn es gab keinen Extraschalter.

Eine gefühlte Ewigkeit später gab es den Schlüssel für einen Opel Adam, der nun die nächsten Tage unser treuer Begleiter sein sollte.

An die Fahrweise der Italiener muss man sich allerdings erstmal gewöhnen. Ist zwar nicht ganz so rasant wie auf dem Festland aber bei einer vorgegebenen Geschwindigkeit von 50km/h kann man ruhig locker das doppelte fahren. Natürlich hielten wir uns an die Geschwindigkeit (erstmal) und wurden direkt ein paar Mal ausgehupt .

Nach gut 50km ging es dann endlich auf die Autobahn. Jetzt lag auch schon der Ätna in Blickweite. Ein imposanter Vulkan aus dem es aus zwei oder drei Schloten ordentlich qualmte. Ich konnte es kaum erwarten, anzukommen (hätte ich allerdings gewusst, dass das Wetter die nächsten Tage nicht auf unserer Seite war, hätte ich schon bei der Anreise ein Foto vom wolkenfreien Gipfel gemacht 😕).

Die insgesamt 120km brachten wir in knapp 2 Stunden hinter uns und erreichten unsere Ferienwohnung Casa D´ell Etna. Wir hatten den Besitzern bereits zu Hause unsere Ankunftszeit mitgeteilt und zum Glück konnten wir schon früher unsere Unterkunft beziehen. Allerdings war keiner da als wir klingelten. Marcel versuchte es telefonisch, erreichte aber niemanden.

Wir gingen daher erstmal in ein kleines Café in einem Park und tranken etwas. Herrlichstes Sommerwetter ließ uns ankommen. Da Nicolosi schon auf 700m über Meereshöhe liegt, war es hier sehr angenehm.

Die Besitzerin des Apartments meldete sich währenddessen bei uns zurück und wir begaben uns vom Park zurück und bezogen unsere Ferienwohnung. Die Besitzer sprachen zwar nicht so gut Englisch, waren aber sehr hilfsbereit und freundlich.

Von der langen Anreise waren wir doch ganz schön geplettet und wir entspannten uns daher erstmal ein wenig. Die riesige Ferienwohnung über zwei Etagen bot dafür ausreichend Platz.

Da jetzt Siesta war, hatte auch der Supermarkt in unserer Ortschaft geschlossen. Ein kleiner Snack wäre jetzt allerdings ganz nett, denn das Frühstück war schon ein paar Stunden her. Daher suchten wir ein kleines Lokal auf, in dem es Eis, Süßigkeiten, kleine Pizzastücke und Überbackenes gab. War jetzt nicht die kulinarische Erfüllung, die man vom italienischen Essen gewohnt ist aber es war auch kein richtiges Restaurant.

Zurück an der Ferienwohnung machte Marcel sich gegen 16:00 Uhr auf die Suche nach einem großen Supermarkt. Ich entspannte noch etwas und wartete auf ihn.

Gegen 18:00 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Rifugio Sapienza, von dem auch die Seilbahn zur Station La Montagnola auf 2.500m Höhe fährt. Die Fahrt hinauf und eine Wanderung (aktuell kommt man nur bis auf 2.700m Höhe ohne Bergführer und mit Bergführer auf 2.900m Höhe, also nicht zum Gipfel des Ätna, da der Vulkan zu aktiv ist) hoben wir uns für die kommenden Tage auf; je nach Wetterlage.

Über die Passstraße fuhren wir 16km bis zum Fuße der Seilbahnstation. Nach einem kurzen Zwischenstopp und einem Ausblick ins Tal, verriet der Blick nach oben, dass das Wetter am Rifugio Sapzienza nicht mehr das Beste war. Gegen Nachmittag ist es allerdings normal, dass der Gipfel des Ätna hinter Wolken verschwindet. Daher Wanderungen am besten Morgens.

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Bei unserer Ankunft war das Wetter am Rifugio Spazienza regnerisch, stürmisch und kühl.

Am Crateri Silvestri parkten wir das Auto und umrundeten in einer kurzen Wanderung einen der Krater. Die Schlackenkegel entstanden beim Vulkanausbruch im Jahre 1892, bei dem sich eine radiale Eruptionsspalte öffnete. Der südliche Kegel heißt Monte Silvestri Inferiore, der nördliche Monte Silvestri Superiore. Die erloschenen Silvestri-Krater sind alle begehbar, so dass man ohne großen Aufwand auf dem Kraterboden gehen kann. Das Hineingehen in den Kraterhang erfordert nur leichte sportliche Fitness.

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Da der Wind uns aber ordentlich um die Ohren bließ, umrundeten wir nun den am besten erreichbaren Krater, der direkt vom Parkplatz begehbar ist. Trotz des Wetters genossen wir die tolle und außergewöhnliche Landschaft. Zwischen all dem bunten Vulkangestein, den Lavabomben und den Kratern fühlte ich mich sofort pudelwohl. Ich ❤ Vulkane.

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Der Gipfel des Ätna versteckte sich natürlich hinter dichten Wolken aber wir hatten ja noch zwei Tage. Daher fuhren wir nach dem kurzen Abstecher wieder hinunter ins Tal, kochten uns Nudeln und ließen den Tag ausklingen.