Hipgnosis Übernahmeangebot

Den Musikrechte „Fonds“ Hipgnosis hatte ich 2020 mal kurz hier vorgestellt. Ich finde das Thema immer noch spannend aber zum Glück war ich schlau genug, zum Ergebnis zu kommen, dass ich die Bewertung nicht selber beurteilen kann.

Gestern wurde ein Übernahmeangebot für Hipgnosis vorlegt, das einen Aufschlag von 32% zum Schlusskurs des Vortags darstellte. Was zunächst gut klingt, hätte für mich selbst inklusive der bisherigen Dividenden wahrscheinlich nicht gereicht einen Verlust zu vermeiden. Das Angebotspreis liegt nämlich immer noch rund 21% unter dem Kurs, der gültig war, als ich meinen Quick Check veröffentlicht habe.

Manchmal ist das Geld, das man nicht investiert doch das am besten investierte Geld.

Ich habe Hipgnosis während der letzten Jahre verfolgt, bin aber nie so richtig weiter gekommen mir eine eigene Meinung zu bilden. Deshalb und weil ich davon ausgehe, dass das Angebot angenommen wird, werde ich Hipgnosis jetzt von meiner Watchlist streichen.

Textainer – Rückzahlung nach Übernahme

Mein relativ kurzfristiges Investment in die preferred shares von Textainer hat mir mal wieder gezeigt wie empfindlich die Rendite bei vermeintlich sicheren festverzinslichen Anlagemöglichkeiten sein kann.

Eigentlich hatte ich bei einer Laufzeit bis Juni 2026 eine Rendite von 6,3% erwartet. Stattdessen griff jetzt die im Prospekt geregelte, aber von mir ausgeblendete Rückzahlungsoption im Rahmen einer Übernahme. Das an sich wäre ja noch nicht schädlich, allerdings musste ich wegen dem herrschenden Zinsniveau 2022 knapp 3% über dem Nominalwert kaufen und das hat sich jetzt auf zwei Jahre weniger Laufzeit verteilt und meine Rendite um ca. 0,25% p.a. geschmälert. Das ist die zahlenmäßige Bestätigung für meine Vorliebe Anleihen lieber unter als über dem Nominalwert zu kaufen.

Stärker als der Nominalwert hat mich dann noch die USD Kursentwicklung getroffen. Der schwächere USD Kurs hat meine Rendite auch noch um ca. 3,3% p.a. geschmälert, so dass es am Ende statt 6,3% nur noch 2,7% p.a. Rendite waren. Die Kursschwankung hätte mich natürlich auch beim regulären Ablauf treffen können, da hoffe ich einfach, dass sich das im Laufe der Zeit ausgleicht. Mal gewinnt man, mal verliert man. In diesem Fall hatte ich sogar noch Glück, weil der USD seit der Ankündigung der Rückzahlung im letzten Oktober zwischenzeitlich so schlecht stand, dass ich wahrscheinlich gar nichts verdient hätte.

FAZIT

Investitionen in Fremdwährungen insbesondere mit Fremdwährungsanleihen mit ihrer niedrigeren Rendite sollte man nur machen, wenn man die richtige Einschätzung über die Entwicklung der betreffenden Währung hat. Viel Glück dabei. Alternativ kann man meiner Meinung nach noch streuen und dann schauen, dass man relativ kontinuierlich investiert bleibt. Bei langfristigen Trends hilft das natürlich auch nicht, deshalb halte ich die Beträge insgesamt begrenzt.

Gewinnmitnahme – nur wo?

Munich Re: 444 Euro

MSCI All Countries ETF: 75,30 Euro

ConocoPhillips: 121,30 Euro

Grundsätzlich würde ich sagen, dass ich, sowie fast alle, im Market Timing schlecht bin. Deshalb versuche ich mich darin normalerweise auch gar nicht, sondern versuche mir nur eine Meinung zu bilden, ob ich eine Bewertung sehr hoch oder sehr niedrig finde.

Manchmal überkommt mich aber auch der unbedingte Drang zu kaufen oder zu verkaufen. Aktuell ist es so, dass der Drang Gewinne mitzunehmen mit jedem Tag stärker wird, an dem ich versuche meine für dieses Jahr schon wieder respektablen Gewinne laufen zu lassen.

Ich bin deshalb mein Portfolio mal auf der Suche nach Kandidaten für einen Verkauf durchgegangen.

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Bayer Anleihe oder sogar die Aktie?

Anleihe ISIN: XS2630111982

aktuelle Rendite: 3,6%

Bayer verfolge ich oberflächlich, weil es durch die vielen Probleme auch viele Artikel in der Wirtschaftspresse gibt. Da ich weder die Pharmapipeline noch die Monsanto Klagen beurteilen kann, war ich bisher aber nie in Versuchung in Bayer zu investieren, auch wenn die Aktie mit einem KGV von 5,1 (laut comdirect) optisch sehr günstig aussieht.

Eine Pressemitteilung der St. Galler Kantonalbank hat mich dann aber doch neugierig gemacht, denn sie hat mich auf etwas bei Bayer aufmerksam gemacht, was ich sonst vermutlich gar nicht mitbekommen hätte. Ende Februar hat Bayer angekündigt seine Dividende auf ein Minimum zu reduzieren. Die Dividendenrendite liegt laut comdirect nur noch bei 0,4%. Davor war Bayer in meiner Wahrnehmung immer ein Wert mit relativ hoher Dividende. Soweit war das ja nur eine Bestätigung der schwierigen Lage, in der sich Bayer befindet, mein Interesse wurde aber dadurch geweckt, dass der Kurs der Aktie auf diese Horrormeldung kaum reagiert hat. Könnte der Boden erreicht sein?

Außerdem verwies die Pressemitteilungen auf Anleiherenditen von über 6%. Das wäre natürlich voll in meinem Zielkorridor.

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BASF – andere (Aktien-)Anleihe

ISIN Aktienanleihe: DE000PC1XE13

aktuelle Rendite: 10%

ISIN Anleihe 2030 XS1823502577

aktuelle Rendite: 3%

Ich habe heute planmäßig meine BASF Kurzläufer Anleihe zurückgezahlt bekommen. Im Nachhinein waren die etwas über 1% p.a. Rendite für rund eineinhalb Jahre Laufzeit natürlich mäßig, aber aus damaliger Sicht waren sie besser als gar nichts. Und gar nichts, war da bei Tagesgeld noch üblich.

Richtig überzeugende bzw. schon durchdachte Ideen habe, ich gerade nicht und durch die Rückzahlung ist mein BASF exposure um die Hälfte zurückgegangen. Da ich durch zu viele kleine Positionen Gefahr laufe mich zu verzetteln, lag für mich der Gedanke nahe, die Rückzahlung in irgendeiner Form wieder in BASF zu investieren.

Bei einem KGV von 6,6 und einer erwarteten Dividendenrendite von über 8% wäre die Aktie eine offensichtliche Möglichkeit. Allerdings lag mein letzter Rückkauf noch etwas unter dem aktuellen Kursniveau und ich bevorzuge es bei Nachkäufen meinen durchschnittlichen Einstand sukzessive zu reduzieren. Deshalb habe ich mich für zwei anderen Alternativen entschieden.

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kurzer Jahresrückblick 2023

Ich wünsche allen meinen Lesern frohe Weihnachten und einen guten Rutsch in das neue Jahr. Wie jedes Jahr nutze ich diese Gelegenheit auch für einen kurzen Rückblick und für einen Abgleich mit dem letzten Rückblick.

Ende 2022 habe ich mich noch darüber gefreut, die breiten Marktindizes um mehr als 20% geschlagen zu haben. In diesem Jahr stehe ich mit +15% im Vergleich zum DAX der rund 19% geschafft hat, wieder etwas schlechter da. Damit kann ich aber hervorragend leben. Wie im letzten Jahr schon angekündigt, habe ich diese Jahr mehr als die Hälfte meiner neuen Investments im festverzinslichen Bereich getätigt. Ich bin froh das gemacht zu haben, denn in letzter Zeit gingen die Renditen im Bereich für mehrere Jahr ja (leider) schon wieder deutlich zurück. Insgesamt liegt dieser Bereich jetzt ungefähr wieder bei einem Viertel meines Portfolios und dann kann es natürlich alleine deswegen nicht verwundern, dass ich hinter der Performance eines guten Börsenjahres hinterherhinke. Letztlich nehme ich den DAX auch nur einmal im Jahr aus Neugierde als (schlechten) Benchmark. Eigentlich ist mein Benchmark ansonsten das Ziel möglichst kontinuierlich eine mittlere bis hohe einstellige Rendite zu erwirtschaften, um davon zu leben.

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ETF mit Unternehmensanleihen

ISIN: IE00B4L5ZG21

aktueller Kurs: 107

Ich bin mit meinem blog in einigen Pressedatenbanken gelistet und so bekomme ich jeden Tag ziemlich viele Pressemitteilungen. Vieles z.B. zu Kryptowährungen lösche ich sofort, anders lese ich zumindest interessiert. Selten ist aber, dass ich auf Grund einer Pressemitteilung tatsächlich agiere. Heute ist das zumindest indirekt der Fall.

Ende November bekam ich von der DWS eine Pressemitteilung über eine neue Gruppe von Bond ETFS. Diese bilden einen diversifizierten Index von Unternehmensanleihen ab und haben den zusätzlichen Clou, dass man sich wie bei einer einzelnen Anleihe eine Laufzeit aussuchen kann, denn das Portfolio besteht jeweils aus Anleihen mit entsprechend passenden Laufzeiten. Es gibt sie mit Laufzeit von 2027 bis 2033.

Ich würde mir nach wie vor gerne noch etwas mehr Zinseinkommen sichern, bevor die Zinsen vielleicht schon im nächsten Jahr doch wieder sinken. Da ich Mühe habe Anleihen zu finden, die keine sehr große Stückelung haben und mir gleichzeitig gefallen, kam ich auf die Idee mir diese ETFs doch mal näher anzuschauen, auch wenn ich bisher kein Freund von Renten ETFs war.

Die Idee von dem DWS ETFs finde ich immer noch gut, aber leider hat sich bei meiner weiteren Recherche herausgestellt, dass die Laufzeit bis 2027, die ich exemplarisch betrachtet habe, zu ungefähr der Hälfte aus Bankanleihen besteht. Für mich ist das ein Klumpenrisiko, denn gerade Banken haben meiner Meinung nach das Problem, dass es leicht bei allen gleichzeitig nach unten gehen kann, wenn es Probleme gibt. Außerdem habe ich ja auch vor Kurzem erst angefangen wieder Bankaktien kaufen. Da brauche ich dann nicht unbedingt noch mal das gleiche auf den Anleihe Seite.

Die Idee an sich wollte ich aber trotzdem nicht gleich aufgeben und mit Hilfe eines ETF finders bin ich dann auf den iSHARES Euro CORP BOND EX-FINANCIALS gestoßen. Dieser hat nicht den Charme der festgelegten Laufzeit, schließt dafür Finanzwerte aus. Wie bei ETF üblich wird ein Index abgebildet, hier der Bloomberg Barclays Euro Corporate ex-Financials Bond Index. Alle Titel, die darin aufgenommen werden, verfügen über ein Investment Grade Rating und ein Volumen von mindestens 300 Mio. Euro. Durch letzteres sind sehr kleine Unternehmen praktisch ausgeschlossen.

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Versicherungen ETF Nachkauf

aktueller Kurs: 34,105

Der Austausch in den Kommentaren im Artikel zum diesjährigen Eigenkapitalforum mit Michael Kissig vom blog intelligent investieren zum Thema konzentriertes Portfolio hat mich dazu veranlasst mein Portfolio mal wieder unter dem Blickwinkel der Positionsgrößen zu betrachten.

Ins Auge ist mir dabei insbesondere der Insurance ETF gefallen, den ich Anfang letzten Jahres gekauft habe. Eine kleine Anfangsposition machte für mich Sinn, weil ich nicht sicher war, ob bei einem ETF mit vielen Titeln mit hoher Dividendenrendite auch bei mir eine hohe Ausschüttung ankommt oder ob es da irgendwelche versteckten Kosten gibt. Ich kann jetzt auf zwei Jahre Erfahrung zurückblicken und habe vor Steuern jeweils rund 4% Ausschüttung erhalten. Da das für mich passt, habe ich die Position im nächsten Schritt heute etwas mehr als verdoppelt, so dass sie jetzt zumindest auf rund 1,5% kommt. Eigentlich sollte sie wohl noch größer sein, gerade weil es ein ETF und kein Einzeltitel ist, aber irgendwie komme ich tendenziell zu größeren Positionen immer entweder durch Nachkäufe in fallende Kurse hinein (hier ist der Kurs seit meinem Einstieg ein paar Prozent gestiegen) oder durch das laufenlassen von Gewinnen.

Eigenkapitalforum 2023 – Immobilien

Publity

Publity Präsentationen schaue ich mir auf der EKF nun schon seit einigen Jahren an. 2018 gehörte zu meinem Fazit:

„Die geschliffene Art des Vortrags erinnerte mich außerdem zu sehr an eine Verkaufsveranstaltung. Bei mir überwiegt deshalb rein subjektiv das Gefühl „Was zu gut klingt, um wahr zu sein, ist vielleicht auch nicht wahr.“

Mittlerweile hat sich der charismatische Mehrheitsaktionär vom Vorstand in den Aufsichtsrat zurückgezogen. Neuer CEO ist ein ehemaliger Anwalt, der einen wesentlich weniger charismatischen, verkäuferischen Vortrag gehalten hat. Da inhaltlich zum Unternehmen vieles ähnlich war, ist mir wieder frappierend aufgegangen wie viel Unterschied die Galionsfigur machen kann und warum manche Investoren deshalb das Management überhaupt nicht persönlich erleben wollen.

Mein Eindruck war insgesamt nicht besonders positiv. Einmal verhaspelte sich der CEO bezüglich eines Termins. Seine Begründung war, dass er gerade auf so vielen Gläubigerversammlungen ist, dass er nicht mehr sicher war, wann die war, von der er gerade sprechen wollte. Der Versprecher ist für mich kein Problem, aber die Tatsache, dass der CEO offenbar häufig mit Gläubigerversammlungen beschäftigt ist, scheint mir kein gutes Zeichen zu sein.

Auch die positive Bemerkung zum stabilen Kursverlauf hätte ich mir bei einer Halbierung im Jahr 2023 gespart, auch wenn er später aufzeigte, dass die peer group teils noch stärker gefallen ist.

Bei beispielhaft angesprochenen Immobilen, wurde als erfolgreicher Schritt für die Strategie „Manage to core“ ein neuer Kantinenbetreiber angeführt. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ein Kantinenbetreiber wichtig ist und der passende schwierig zu finden sein kann. Aber trotzdem hat man noch keine core Immobilie, wenn man es schafft den Kantinenbetreiber auszuwechseln. An dieser Kleinigkeit hänge ich mich nur deshalb auf, weil ich davon ausgehe, dass man in so einer Präsentation seine besten Argumente vorbringt und wenn das eines der besten Argumente ist, scheint es aktuell meiner Vermutung nach nicht viele vorzeigbare Erfolge zu geben.

Dennoch beträgt die Marktkapitalisierung noch 226 Mio. Euro, während das Management zum Ende des Jahres ein bilanzielles EK von 120 bis 170 Mio. erwartet. Viele andere Immobilienunternehmen notieren aktuell deutlich unter dem Buchwert. Allerdings verdient Publity auch viel mehr Geld mit dem Management für fremde Dritte als typische Bestandshalter. Vielleicht ist das nicht direkt vergleichbar.

Bei der aktuellen Marktlage, der Bewertung und mit laufenden Verlusten der Gesellschaft werde ich aber aber jeden Fall weiterhin nicht investieren.

Vonovia

Vonovia dürfte als größter deutscher Wohnungsvermieter mit rund 490 Tausend Wohnungen in Deutschland bekannt sein. Vielleicht weniger bekannt ist, dass Vonovia mit rund 40.000 Wohnung auch der größte Wohnungsvermieter in Schweden ist. Im Portfolio befinden sich dann auch noch ein paar Tausend Wohnungen in Wien.

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Eigenkapitalforum 2023 – meine Auswahl ohne Immobilien

Diese Woche fand wieder das Eigenkapitalforum der Deutsche Börse statt. Für mich ist sie mittlerweile eine liebgewonnene Tradition geworden. Meine erste Teilnahme war 2017, wie die Zeit vergeht…

In der Corona Zeit fand die Veranstaltung nur virtuell statt und seit richtige Konferenzen wieder möglich sind, hat man einen tollen Hybridmodus gefunden. Man kann sich vor Ort treffen und austauschen oder auch am Computer den live Übertragungen folgen. Besonders nützlich ist auch, dass man die meisten Vorträge auch noch zeitversetzt anschauen kann. In der Vergangenheit hatte ich manchmal das Problem, dass zwei für mich interessante Präsentationen gleichzeitig waren.

Mein Modus ist eigentlich an dem Tag vor Ort zu sein, an dem die meisten für mich interessanten Unternehmen präsentieren. Das wäre mit vielen Immobilien Unternehmen für mich Dienstag gewesen. Bei dem aktuellen Winterwetter konnte ich mich aber nicht aufraffen und habe dieses Mal nur virtuell teilgenommen. Vielleicht war das auch gesundheitlich schlau, denn die aktuelle Krankheitswelle in Deutschland zeigte sich dieses Jahr auch beim EKF. Zwei Präsentationen die ich sehen wollte, sind kurzfristig ausgefallen und eine begann mit Verspätung weil jemand kurzfristig einspringen musste.

Wie im letzten Jahr werde ich meine Berichterstattung splitten, damit der Artikel nicht zu lang wird. Die Immobilien werden einen eigenen bekommen, hier geht es um alle anderen. Ich habe noch ein paar mehr gesehen, hatte aber nicht zu allen das Gefühl etwas mitzuteilen zu haben.

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