RASMA sucht einen neuen Liegeplatz

In diesem Sommer haben wir endlich ein Gefühl für unser neues Revier „Ostsee“ bekommen. Dazu gehört nicht nur die „seemännische“ Bewertung, sondern auch die Bewertung der vielen Sportboothäfen und Marinas.
Seit 2013 haben wir unseren Liegeplatz im Yachthafen Burgstaaken und wir waren froh, damals nach unserer Havarie dort einen akzeptablen Platz gefunden zu haben.  Allerdings konnten wir feststellen, dass der Hafen sich nicht weiterentwickelt oder sich bemüht einen gewissen Standard zu halten. Die Stege werden nur ausgebessert, ist etwas kaputt, wird geflickt. Die Anlage selbst ist garantiert in der ganzen Zeit nicht gereinigt worden, vermutlich ist sie selbstreinigend konzipiert. Die Container mit den Toiletten und Duschen gibt es immer noch. Sie werden zwar täglich einmal gereinigt, sind aber bereits um 08:30 hygienisch indiskutabel. Von den Plänen, den Hafen zu einer modernen Marina umzubauen, ist nichts mehr zu hören. Der Hafenmeister ist zwar nett und freundlich, kann die Defizite damit alleine nicht ausgleichen.
Lange Rede – kurzer Sinn: wir wollen ein neues Zuhause für RASMA.
Bereits 2013 hatte ich versucht in anderen Orten einen Dauerliegeplatz zu bekommen, alle Anfragen wurden damals abgelehnt. Die professionellen Hafenbetreiber hatten damals lange Wartelisten und die Segelvereine wimmelten jeden ab. Alles, was auch nur etwas attraktiv war, war voll. Die Vereine hatten sogar Zugangsbeschränkungen für neue Mitglieder, auch ohne Boot.
Mehrfach wurde ich damals nach „Bürgen“ bzw. „Leumundszeugen“ gefragt, es war eine offensichtliche Abwehr von meiner Anfrage.
Mit entsprechend wenig Hoffnung begann ich nach unserem Urlaub die Suche nach einer neuen Bleibe für RASMA. Bereits in Eckernförde hatten wir uns im Stadthafen „Im Jaich“ und beim Segelclub Eckernförde auf die Warteliste eintragen lassen. 
In der vorletzten Woche suchte ich aus den Hafenführern und aus dem Internet alle möglicherweise in Frage kommenden Marinas und Segelvereine heraus und machte mir eine Liste. (in Excel)
Die Unterschiede zwischen Segelverein und kommerzieller Marina sind vielfältig, das wurde mir nach und nach klar.
Nachfolgend die Liste derer, die ich zum Teil persönlich oder telefonisch angesprochen und zum Großteil zusätzlich auch angeschrieben habe:
  1. MYCR Rostock (Verein)
  2. SC Eckernförde (Verein)
  3. Ancker Kappeln
  4. Westhafen Wismar
  5. ASC Kappeln (Verein)
  6. FinMarine Kappeln
  7. Nord-OstMarina Trave
  8. Marina Wendtorf
  9. Marina Baltica Travemünde
  10. WV-Mönkeberg, Kiel (Verein)
  11. Kiel-Möltenort (Verein)
  12. Yachthafen Schwentinemündung
  13. Modersitzky, Maasholm
  14. Gemeinde Maasholm
  15. Kieler Sportboothäfen
  16. Rostok City-Hafen
  17. Yachtwerft Dick, Kiel
  18. Laboe Gemeindehafen
  19. Segler-Verein Niendorf (Verein)
  20. Niendorfer Yacht Club (Verein)
  21. Sporthafen Neustadt


Nach 7 Tagen haben alle Profis geantwortet und von den Vereinen hatten nur die Niendorfer  Clubs mir sofort eine negative Antwort gegeben. Die Hafenmeister, die ich telefonisch erreichte, waren freundlich und bestimmt:“ keine Chance, auch nicht mit Warteliste“. Sonst gab es keine Vereinsrückmeldung.

Auf der Karte habe ich alle Orte markiert, die uns interessieren, der eine Ort mehr, der andere weniger. Mein persönlicher Favorit ist Eckernförde. Die Gründe sind allerdings nicht rational mit Hilfe einer Excel-Tabelle zu dokumentieren, ich mag die Stadt und die dortigen Gegebenheiten für Segler einfach.
Nach weiteren 3 Tagen meldeten sich telefonisch weitere 2 Vereine. Von den anderen Vereinen habe ich noch nichts gehört. Offensichtlich hat sich in den Segelvereinen nicht viel verändert in den letzten 3,5 Jahren. „Man“ ist weiterhin eher abweisend gegenüber Fremden, vor allem wenn diese nicht aus einem vereinsnahen Wohnort kommen.
Auffallend ist auch, dass es ein starkes West-Ost-Gefälle gibt, zumindest bei den Preisen, so ist z.B. die Baltic Marina in Travemünde mehr als doppelt so teuer wie der Rostocker City-Hafen. Von beiden haben wir ein Liegeplatzangebot bekommen.
Eigentlich ist es wie bei Immobilien, als erstes zählt die Lage, danach die Lage, danach….
Die Häfen im Westen sind für viele Bootseigner einfacher bzw. schneller zu erreichen und haben zum Teil sehr interessante Umgebungen zu bieten.
Mittlerweile füllt sich meine Excel-Tabelle mit den mir bekannt werdenden Angaben.  Ich will schließlich nicht den Überblick verlieren.

Den Liegeplatz auf Fehmarn habe ich gekündigt. Das wiederum stieß auf Schwierigkeiten, denn ich hätte die Kündigung bis spätestens zum 15. Juli aussprechen müssen. Das steht so in unserem Vertrag, wer lesen kann ist echt im Vorteil. Jetzt bin ich von der Kulanz des Betreibers abhängig. 
Mal sehen was das noch gibt!

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