Erste Eindrücke

Timmendorf verlassen wir schon recht früh. Es ist nicht einmal 9 Uhr, als wir den kleinen Hafen verlassen. Auf den meisten anderen Booten ist es noch sehr ruhig. Ich liebe diese Stimmung am Morgen, wenn wir alleine auf dem Wasser unterwegs sind.
im Hintergrund liegt die Steilküste und auf dem Wasser gibt es nur ein paar Ankerlieger

Die knapp 6 Seemeilen nach Wismar "bummeln" wir und betrachten die Gegend, schließlich sind wir in unserem neuen Heimatrevier.  Erst kurz vor dem Hafen von Wismar kommen uns einige Boote entgegen und etwas Bewegung aufs Wasser. Unseren neuen Hafen finden wir schnell, die Anfahrt ist problemlos und wir legen an der Kaimauer an.
Eine Box ist noch nicht frei. Kein Wunder, ist es doch gerade erst 10:30 Uhr. Der knurrige Hafenmeister empfiehlt uns RASMA gleich so anzulegen, dass sie am Freitag gekrant werden kann. Kein Problem, denn das Ablegen und Anlegen macht Ingrid ja mit großer Routine.


Unser erster Eindruck:
Nett, allerdings wirklich keine Spitzenmarina, aber ordentlich. Die Stege sind prima, jedes Boot hat einen Seitensteg, der das Ein- und Aussteigen, bzw. das Be-und Entladen sehr erleichtert. Jeder Liegeplatz hat eine eigene 16 Ampere-Steckdose mit Stromzähler. Die Sanitärräume sind ok. Es gibt Parkplätze und ein schwimmendes Cafe, das von Frau Deutschmann bewirtschaftet wird. In 3 Minuten erreiche ich zu Fuß den nächsten Supermarkt und bis in die Altstadt ist es kaum weiter. Es gibt etliche Servicebetriebe in Sichtweite.

Bei dem schönen Wetter fällt es uns leicht, das Boot für das Winterlager vorzubereiten. Die Segel zu bergen ist in diesem Jahr ein Kinderspiel und auf dem Kai ist genug Platz diese ordentlich zusammenzulegen. Die Genua muss überholt werden, einige Nähte haben in diesem Jahr gelitten und müssen ausgebessert werden. Ein Anruf beim Segelmacher Bütow genügt und das Segel wurde abgeholt. Sehr schön.
Unser Auto steht noch in Fehmarn und wir nutzen am Donnerstag die Gelegenheit mit dem "Schleswig-Holstein-Ticket" der Deutschen Bahn nach Fehmarn zu fahren. In etwas mehr als 3,5 Stunden ist das mit Umsteigen in Bad Kleinen und Lübeck gut zu schaffen.
Blick aus dem Regionalzug von der Fehmarnsundbrücke
Bevor wir mit unserem Auto zurück nach Wismar fahren, besorgen wir in Burg noch Frostschutzmittel für RASMA. Den Motor, den Wassertank und die Wasserleitungen sowie das Toilettensystem muss ich noch vor Frost schützen, bevor unser Boot gekrant wird. Eine Arbeit, die am Nachmittag schnell gemacht war.
Das Boot muss eigentlich nur noch leer geräumt werden. Dazu müssen die Fahrräder von Bord und auf die Kaimauer gebracht werden. Bei dieser Maßnahme fällt mir doch glatt eines der E-Bikes in das Hafenbecken. Ich habe es fallen sehen und konnte nichts dagegen tun. Ein "saublödes" Gefühl! 
Mein "Oh-Nein" hallte übers Wasser und Ingrid, die unten im Boot räumte, wusste gleich, dass etwas passiert war.
Der Hafen ist an dieser Stelle 9 Meter tief. Mein Bootshaken reicht da bei weitem nicht. Meine Not bzw. Hilflosigkeit war groß. Zum Glück lag in der Werkstatt des Hafenmeisters ein kleiner Anker, der mit einer sehr langen Leine versehen war. Damit gelang es mir relativ schnell das Fahrrad wieder nach oben zu ziehen. Es war schön sauber und nur der Gel-Sattel war aufgerissen, das war jedenfalls der erste Augenschein.
Rasma liegt bereit für den Kran

Wir haben danach trotzdem alles ausgeräumt und das Auto vollgepackt.
RASMA  ist bereit gekrant zu werden.
Das macht das Team vom Westhafen ohne uns, wir fahren heim. In ein, zwei Wochen werden wir nochmal nach Wismar fahren und noch einige Sachen am Boot machen. Danach kommt die Winterplane auf unser Boot und dann ist wirklich Winterpause.

Mein Fahrrad ist inzwischen in der Werkstatt, die Elektronik hat doch einen Schaden.






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