Zum Inhalt springen

Der anonyme Anonyme Alkoholiker

Riekes Vater / photocase.de

Die Anonymen Alkoholiker kennen wir alle. Oder wir glauben zumindest sie zu kennen.
In diesem Beitrag geht es um ein nicht wirklich bekanntes, aber sehr interessantes Detail in der früheren Geschichte dieser Vereinigung.

Die Hollywoodfilme haben tatsächlich eine Spur in meinem Hirn hinterlassen. Wenn ich an Selbsthilfegruppen denken, dann fallen mir zwei Grundtypen ein. Entweder sitzen wild durcheinandergewürfelte Menschen bei spärlicher Beleuchtung auf billigen Stühlen in einem Kreis, meist in einer Turnhalle. In der Pause gibt es gratis Kaffee und Doughnuts.
Oder alle sitzen mit Blick nach vorne in einem schönen Raum und an einem Rednerpult erzählt einer von ihnen seine Geschichte.
Wie auch immer. Der Dialog ist dann stets sowas wie “Hello. My name is Bob.” – “Hello Bob!”

LSD und Vitamin B

Vor einiger Zeit bin ich auf ein sehr interessantes Detail gestossen. Es ging dabei um Bill Wilson, einen der beiden Gründer der Anonymen Alkoholiker (AA). Die AA wurden 1935 gegründet und zählen heute schätzungsweise zwei Millionen Mitglieder. Sie sind in ziemlich jedem Land der Erde vertreten.
Bill Wilson wurde zwar trocken, litt aber lange unter schweren Depressionen. Und zwar bis 1960. In diesem Jahr lernte er Osmond Bill und Abram Hoffer kennen. Die beiden brachten ihn neben LSD auch mit der Niacin-Therapie (Vitamin B3) in Kontakt. Nach einigen Wochen hochdosiertem Vitamin B3 war Wilson’s Depression verschwunden. Begeistert vom Erfolg probierte er diese Therapie an weiteren Menschen aus, auch hier mit ziemlich grossem Erfolg.
Er versuchte, möglichst viele Leidensgenossen der AA mit dieser Therapie zu helfen und verfasste bis zu seinem Tod 1971 drei Abhandlungen zu diesem Thema.

Abgelehnt

Bei der Leitung der Anonymen Alkoholiker stiess er jedoch auf taube Ohren. Sie wollten seine Erkenntnisse nicht in das AA-Programm integrieren und ignorieren seine Erkenntnisse bis heute. So wurde aus einem der Gründerväter ein (fast) anonymer Anonymer Alkoholiker. Aus welchen Gründen auch immer.

Schade. Denn jetzt kommen meine Quizfragen:
Wieviele Menschen sterben pro Jahr an den Folgen des Alkohols? Ja, ich weiss, das sind sehr viele.
Viele Menschen nehmen sich in einer schweren Depression das Leben? Stimmt.Viel zu viele.
Und wieviele Menschen sterben im Schnitt pro Jahr an Niacin? Sag du’s mir.

Der Gewinner bekommt einen grausligen amerikanischen Filterkaffe und einen fettigen Doughnut.

 

Bildnachweis: Riekes Vater / photocase.de

Die EU-Bäckerei liebt Cookies. Wenn auch du Cookies liebst, klicke hier. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen