Dental-Apps: Smarte Helfer oder Spielerei?

Mit der passenden App kann heute nahezu jede Lebenslage gemeistert werden. Da ist es nicht verwunderlich, dass es auch für das Verhältnis von Zahnarzt und Patient Unterstützung auf dem Smartphone oder dem Tablet gibt. Entsprechende Angebote sind sowohl für den Zahnarzt als auch für den Patienten verfügbar. An dieser Stelle zeigt sich der größte Unterschied zwischen den verschiedenen Programmen: Während die meisten in Deutschland angebotenen Apps für den Einsatz in der Zahnarztpraxis oder im Dentallabor konzipiert sind, gibt es auf der anderen Seite aber auch Programme, die für den Patienten entwickelt wurden.

Bei den Apps für die Profis handelt es sich in erster Linie um Programme, mit denen der Praxisablauf und die Kommunikation zwischen den verschiedenen an einer Behandlung beteiligten Akteuren verbessert werden kann. Eine solche Zahnarzt-App ist Infoskop. Mit ihr haben Zahnärzte nicht nur die Möglichkeit, grundlegende Patientendaten, Röntgenbilder und Diagnosen auf einem Tablet jederzeit abzurufen und darzustellen, sondern auch, in Frage kommende Behandlungsmethoden anschaulich zu präsentieren.

Mit Dental-Apps den Praxisablauf optimieren

Mit Hilfe der App Infoskop kann der zeitliche Aufwand und die Kosten einer Behandlung nachhaltig reduziert werden. Die Einsparungen ergeben sich sowohl aus der Reduzierung von Druck- und Archivierungskosten als auch durch die Möglichkeit, bestimmte Tätigkeiten vom Arzt auf andere Mitglieder des Praxisteams zu übertragen. Da alle Daten jederzeit an jedem Ort verfügbar sind, werden Abläufe beschleunigt und unnötige Wege vermieden.

Die Infoskop Dental App ermöglicht es Ärzten, Ihre Abläufe in der Praxis zu optimieren

Darüber hinaus verbessert das System die Sicherheit im Arbeitsalltag. Durch die „Geführte Aufklärung“ können Versäumnisse im Patientengespräch, die zu rechtlichen Problemen führen könnten, ausgeschlossen werden. Außerdem werden alle Abläufe elektronisch archiviert und sind so stets in allen Einzelheiten dokumentiert und nachprüfbar. Durch Plausibilitätsprüfungen und Sicherheitsabfragen besteht die Möglichkeit, Fehler effektiv zu eliminieren. Außer einem automatischen Zeitprotokoll erstellt das System auch eine rechtskonforme Signatur, die alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt.

Bessere Patientenaufklärung durch die Einbindung verschiedener Medien

Durch die Einbindung verschiedener Medien hilft Infoskop außerdem dabei, Patienten die notwendige Behandlung anschaulich zu erklären und die verschiedenen Alternativen leicht verständlich darzustellen. Dadurch wird das Vertrauensverhältnis gestärkt und eine Steigerung der Patientenzufriedenheit erreicht.

Um Infoskop nutzen zu können, sind Geräte erforderlich, die unter dem Betriebssystem iOS 8.0 oder einer neueren Version laufen. Dass die App nicht für Android verfügbar ist, kann ebenso zu den Nachteilen der App gezählt werden wie die Kosten für die Nutzung. Dass bei einem möglichen Systemausfall der Praxisablauf massiv eingeschränkt wird, ist ebenfalls auf dem Negativkonto zu verbuchen.

Zahnarzt-App als Marketinginstrument

Sowohl für Android als auch für Apple Geräte geeignet ist die App von Medicneo. Sie dient weniger der Organisation der Praxis, sondern in erster Linie dazu, den Kontakt zwischen Zahnarzt und Patient zu vereinfachen und zu intensivieren. Neben den allgemeinen Informationen zur Praxis, zu Öffnungszeiten, Angeboten und Mitarbeitern bietet die App auch die Möglichkeit, den Zahnarzt und die Praxis durch die Patienten bewerten zu lassen. Darüber hinaus ist es möglich, Patienten an Termine zu erinnern oder auf die jährliche Kontrolle für den Stempel im Bonusheft hinzuweisen.

Die medicneo App ist eine moderne Plattform für eine verbesserte Patientenkommunikation

Im Unterschied zu anderen Angeboten ist diese App ausschließlich als Marketinginstrument zu betrachten, mit der ein engeres Verhältnis zu Patienten und eine höhere Kundenbindung erreicht werden kann. Für den alltäglichen Arbeitsablauf in der Praxis ist sie dagegen weniger geeignet. Auch die App von Medicneo ist für den Arzt nicht kostenlos zu bekommen. Neben einer einmaligen Einrichtungspauschale von 199 Euro werden monatlich 29 Euro fällig. Für Patienten ist die Nutzung der App kostenlos.

Dental-Apps auch für Patienten nicht uninteressant

Neben Dental-Apps für Praxen und Zahnärzte gibt es auch solche, die sich an den Bedürfnissen von Patienten orientieren. So bietet die App LifeTime Patienten die Möglichkeit, ihre Krankenakte auf dem eigenen Smartphone zu speichern. Mit Hilfe einer Box in der Praxis können diese Informationen direkt in die Datenbank des Zahnarztes übertragen werden. Röntgenbilder und frühere Diagnosen sind auf diese Weise sofort einsehbar.

In der LifeTime Gesundheitsapp verwaltest Du deine medizinischen Dokumente

LifeTime ist sowohl für Android als auch für Apple Nutzer erhältlich. Für Patienten ist Life Time kostenlos und frei von lästiger Werbung.

Für Patienten, die mit Zahnimplantaten versorgt wurden, bringt die App ImplantatPass eine Reihe von Vorteilen. Sie enthält nicht nur Informationen zu den eigenen Implantaten, sondern auch Hinweise zur Pflege und zu bevorstehenden Terminen. Eigene Beobachtungen und Kommentare zum täglichen Umgang mit den Implantaten können per Mailfunktion direkt an den Zahnarzt übermittelt werden. Das für iOS basierte Geräte geeignete Programm ist zwar kostenlos erhältlich, jedoch mit zahlreichen Produktempfehlungen versehen.

Die ImplantatPass App gibt Ihnen eine Übersicht über Ihre eigenen Implantate und versorgt Sie mit allgemeinen Informationen

Abschließend betrachtet sind Dental-Apps für die Praxen weitaus mehr als nette Spielereien. Und auch für Patienten bieten sie unbestreitbare Vorteile im Umgang mit ihrem Zahnarzt. Dennoch sollte sich jeder Patient darüber bewusst sein, dass sämtliche Apps einen Besuch beim Fachmann und somit einen realen Zahnarztbesuch selbstverständlich nicht ersetzen können, egal was sie versprechen.

Stefanie Hoder

Autorenprofil/ Über den Autor:

Stefanie Hoder ist für die Dürrschmidt Dentalhandels GmbH in der Redaktion tätig. Recherchen und Kooperationen im Bereich Zahngesundheit gehören zu den bevorzugten Themengebieten.

 

 

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