Wie sich Küchen und Kulturen ihren Weg durch Geografien bahnen (oder auch nicht)

Wenn Sie in Deutschland ein Restaurant suchen, finden Sie japanische, vietnamesische, türkische und sogar viele iranische Gerichte. Aber Indisch fehlt eindeutig in der großen Auswahl in Deutschland. Und das liegt nicht daran, dass die Deutschen nicht gerne auswärts essen, sie tun es. 

Also haben wir uns die Frage gestellt...

Warum ist die indische Küche in Deutschland immer noch nicht groß?

Wenn man nach den Top-Küchen der Welt googelt, findet man indisches Essen fast immer unter den Top 5 der Liste. Und das merkt man auch, wenn man um die Welt reist, vor allem in den englischsprachigen oder den Commonwealth-Ländern. 

In Deutschland ist indisches Essen allerdings noch nicht sehr verbreitet. Das ist ziemlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Currywurst der beliebteste Snack der Deutschen ist. Was ist also passiert? Warum fehlt dieses beliebte Essen, das von Kulturen auf der ganzen Welt geliebt wird, auf den deutschen Esstischen?

Möglicher Grund 1: Warmes Essen versus kaltes Essen

Die deutsche Vorliebe für Effizienz zeigt sich auch in der Art und Weise, wie die Menschen Essen zubereiten und verzehren. Für die Deutschen ist es ganz normal, mit einer warmen Mahlzeit am Tag zufrieden zu sein. Da das Konzept der kalten Mahlzeit in der indischen Essenspalette so gut wie nicht vorkommt, bleibt nur ⅓ der in Deutschland konsumierten Mahlzeiten für die indische Küche übrig. Das ist etwas verwirrend, wenn man bedenkt, dass Indien ein viel wärmeres Land ist als Deutschland, wo es das ganze Jahr über mildere bis extrem kalte Temperaturen gibt. Ein kaltes Sandwich, ein Salat oder ein Trank aus Milchreis (Kheer) als Mahlzeit wäre in Indien extrem selten, in Deutschland aber völlig normal. 

Möglicher Grund 2: Die Zeit, die für die Zubereitung eines indischen Gerichts benötigt wird 

Das deutsche Leben ist auf Effizienz aufgebaut und perfektioniert. Und von allen Dingen, die indisches Essen ausmachen, ist eines eindeutig nicht effizient. Die zig verschiedenen Gewürze und die stundenlange Zubereitung bei unterschiedlichen Hitzegraden, ganz zu schweigen von den frischen Zutaten, die für jede Mahlzeit eingekauft werden müssen - das passt eindeutig nicht in die Definition einer effizienten Essensplanung. 

Möglicher Grund 3: Mehrere verschiedene Gewürze, alle im richtigen Verhältnis, um ein perfektes indisches Gericht zuzubereiten

Selbst für die schnelle rezepte wie Rajma masala oder Linsen Dal makhani braucht man mehrere verschiedene Gewürze in einem perfekten Verhältnis. Wenn Ihnen ein paar davon fehlen, Sie das richtige Verhältnis nicht finden oder Ihre Gewürze schon so lange im Regal stehen, dass sie ihr Aroma verloren haben, wird das Gericht nie so gut schmecken, wie es eigentlich könnte. Das macht einen deutschen Haushalt unfreundlich, selbst das einfachste indische Gericht gelegentlich zu kochen. 


Fazit:

Die oben genannten, sehr logischen Gründe geben uns einen Einblick, warum es das "global geliebte" indische Essen noch nicht in die deutschen Haushalte geschafft hat. Aber mit dem Internet und vielen innovativen Unternehmern ist es vielleicht nur eine Frage der Zeit, dass auch ein abgelegenes deutsches Haus in einem Dorf mit 5000 Einwohnern Butterhähnchen mit Naan und Pudina Chutney für sein Abendbrot kocht. In der Zwischenzeit werde ich mir mein leckeres Biryani holen, das ich schon aus der Küche riechen kann.

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