Mittwoch, 11. November 2020

Wenn die Party vorbei ist...

 Ein Kind zu haben,  hat mich in der letzten Zeit auch auf einmal dazu gebracht, über den Tod nachzudenken. Das habe ich bisher nie viel.  Nicht über den eigenen jedenfalls und wenn,  war das nie mit Ängsten oder so verbunden.  

Wenn ich jetzt darüber nachdenke,  dass meine Zeit hier endlich ist und ich mittlerweile auch schon eine gehörige Zeit meines Lebens hier verweilt habe,  schnürt es mir tatsächlich den Hals zu und ich fürchte mich vor dem Moment,  wenn ich gehen muss.  

Denn auf einmal habe ich das Gefühl gar nicht richtig gelebt zu haben.  Die Zeit nicht ausgenutzt zu haben,  zu ihrem besten.  Verschwendet mit dummen Zeug und den "falschen" Menschen.  Vertan mit nichts tun und abwarten.  Zu viel gejammert und zu wenig in die Hand genommen.  Nicht das Beste aus allem heraus geholt.  

Und dann beklemmt es mich,  dass für all das eigentlich gar nicht mehr genug Zeit ist. Und dann.... ist man weg und nichts davon,  kann man nachholen oder zurück spulen oder noch einmal machen, anders machen. 

Und ich frage mich warum.  Warum sind wir oft nicht glücklich oder finden uns mit den Dingen ab, wie sie sind.  Warum leben wir mit Menschen,  die da sind, aber nicht da sein sollten und nicht mit denen die wir wirklich lieben.  Warum streiten wir um Kleinigkeiten und ziehen uns an verschiedenen Meinungen hoch.  Warum behandeln wir uns nicht so gut wie wir es alle verdient hätten.  

Vielleicht ist es nicht nur das Mutter sein,  das diese Gedanken hervor bringt. Vielleicht ist es auch diese ganze Lage seit Monaten, die,  bei allem Verständnis,  auch immer das leise Gefühl hinterlässt,  dass man ein bisschen seines (normalen) Lebens "beraubt" wird.  

Vielleicht findet sich eine Lösung dafür,  für das Leben,  bis die Party vorbei ist...




Montag, 1. Juni 2020

Heimat

Es gab eine Zeit, da hab ich viel über meine Heimat geschimpft. Ich hatte die Stadt satt und das "Nichts" hier. Nach über 5 Jahren in einer anderen (sehr lieb gewonnen) Stadt kam ich - gezwungenermaßen - in meine Heimat zurück. 
Und dann begann eine Zeit, in der ich das Alles hier schätzen und lieben lernte. Klar, Familie und gute Freunde,  die waren hier schon immer ein wichtiger Bestandteil und sind es noch.  Auch wenn gute Freunde ja nicht immer in der Nähe sein müssen, um wirklich gute Freunde zu sein. 
Dazu kam ein guter Job und ein toller Arbeitgeber.  Und ein zu Hause bei lieben Menschen.
Etwas, das mir aber insbesondere in der letzten Zeit erst wieder aufgefallen ist,  ist die Schönheit unserer Landschaft hier. Wie toll ist es, dass die Weser mitten durch unsre kleine Stadt fließt und was für tolle Berglandschaften haben wir drumherum. 
Beim Nachhausefahren fahre ich so oft beim Sonnenuntergang an der Weser in Mitten des Weserberglands und merke,  dass diese Heimat noch so viel mehr ist als Familie,  Freunde und Job. 

Freitag, 3. Januar 2020

Detox - my own way

Ja, Vorsätze sind öde. Dennoch nehme ich den Jahresbeginn als Startschuss für mein ganz persönliches Detoxprogramm. Mir fällt es einfach leichter mir bestimmte Zeitpunkte als Start oder Ende für etwas zu setzen.  So habe ich vorher noch genügend Zeit etwas drauf herum zu denken. Mich vorzubereiten,  mir sicher zu sein.  Und wenn es dann soweit ist,  ist es auch wirklich soweit!
So habe ich, endlich wieder,  mit zuckerfrei gestartet.  Heute Tag 3 und es stört mich tatsächlich gar nicht. In den letzten  Monaten war ich öfter daran gescheitert.  Es war wohl einfach nicht der richtige Moment.  
Vor einigen Wochen habe ich schon angefangen auf Schweine- und Rindfleisch zu verzichten.  Im Moment bin ich noch bei Geflügel,  mal schauen,  wo es mich noch hinführt.  Der Stress der letzten Monate hat mich auch des Öfteren wieder zu Fastfood greifen lassen,  etwas von dem ich lange schon weg war.  Gesünder,  vor allem cleaner leben,  steht hier also wieder an der Tagesordnung. 
Eine größere Aufgabe bzw. Herausforderung ist es, sich von toxischen Menschen oder Beziehungen zu befreien.  Diese muss man ja auch erstmal erkennen und dann, so schwer es auch manchmal ist,  Abschied nehmen.  Jede Reise ist irgendwann zu Ende und manchmal ist das der einzige Schritt, dass es den Menschen wieder besser gehen kann. 
Ich habe mir auch kleine Bremsen in mein Handy aufgenommen.  Dieses ganze online sein auf allen Kanälen,  nimmt mir irgendwie überhand und im Leben mit kleinem Wirbelwind ist eh keine Zeit dafür. Die wenigen freien Minuten möchte ich lieber wieder mehr mit schreiben,  lesen oder einfach leben verbringen.  
Nicht zuletzt will ich versuchen all die negativen Gedanken und Gefühle zu verbannen,  die ich (so wie wahrscheinlich jeder von uns) mit mir rumtrage. 
Den Platz in meinen Gedanken,  in meinem Kopf,  meinem Herzen und meinem Leben werde ich füllen mit positiven Gedanken, Gefühlen und Taten und all den wunderbaren Menschen da draußen, die es gibt.  Die wir manchmal nicht wahrnehmen oder aus den Augen verloren haben oder die eh schon unser Leben teilen.  

"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, der uns beschützt und der uns hilft zu leben"
[Hermann Hesse]