Das war ein Wochenende…
Sex, Drugs and Rock’n’Roll…und lauter hübsche Frauen.
…oder auch nicht!
Um zu erklären, warum es bei einem Magic Grand Prix nicht zu den oben erwähnten Ereignissen gekommen ist, habe ich diesen Artikel in zwei Teile aufgeteilt. Einmal den Road Trip und den Turnierbericht. Wer also nur etwas über kleine bunte Pappkarten lesen will, sollte zum zweiten Teil scrollen.
Erster Teil: Road Trip
Nachdem ich mit Müh und Not meinen Flieger erreicht hatte, kam ich dann doch einigermaßen entspannt auf der Insel an. Hier kam der erste Schock, in diesem Fall der Kälteschock. -10 Grad verglichen mit dem Festland. Der erste Schock: Das englische Wetter. Ich war natürlich überhaupt nicht darauf vorbereitet und hatte nichts langärmeliges dabei und eine Regenjacke schon dreimal nicht. Schließlich wollte ich das Wochenende in einer großen Halle mit einem soliden Dach verbringen und nicht irgendwo Sightseeing machen. Zum Glück ist es dann am Samstag aber doch noch ein bißchen wärmer geworden und so bin ich ohne Grippe oder ähnliche Erkältungen wieder zurück.
Die Hotelbuchung hatte ich jemand Anderem überlassen. Es stellte sich heraus, dass das günstige Backpackers Lodge dann auch genau so solide war. Mit schimmligem Bad und wackeligem Hochbett (ok, das war halbwegs mit eingeplant, ebenso wie laute andere Gäste…aber diese Möwen…doch dazu später) war es auch noch 25 min Fußweg von der Site entfernt. Interessant war auch der ständige Grasgeruch in der Unterkunft (NEIN, ich war es nicht!!!). Also der zweite Schock: Das „Hotel“. Lobend muss man bei der Unterkunft jedoch das hervorragende indische Restaurant mit „Bring your own drinks“ Schild an der Tür erwähnen. Man musste also allen Ernstes für sein Getränk 20 m die Strasse rauf in den Supermarkt und dann wieder zurück. Gläser gab es immerhin. Ich dachte bisher immer, dass Restaurants den Großteil ihres Gewinns mit den Getränken machen, aber Vetternwirtschaft scheint da noch drüber zu stehen.
Nach dem Essen kam Freitag abends also die Bettruhe. Nur irgendwie konnte ich „Findet Nemo“ nicht aus meinem Kopf kriegen. Die ganze Nacht durch war ein lautes „Meins, meins, meins, meins, ….. und meins aunomma“ zu hören und Ohrstöpsel hatte ich natürlich vergessen. Frisch ausgeruht gings also an die Side, Pool und Deck registriert und gefrühstückt. English Breakfast: Pommes, Baked Beans, Spiegeleier, Speck, Pilze, Würste. Danach war mir richtig schlecht (und zu recht!). Der dritte Schock: Das Englische Essen. Die dazugehörigen Engländerinnen waren irgendwie auch nicht so lecker.
Hier führt der Turnierbericht weiter, ich überspringe das eigentliche Turnier erst mal und komme zu der sehr interessanten Rückfahrt. Wie angekündigt, hielt ich es für überbewertet, eine Rückfahrt einzuplanen. Ich musste Montag ja auch erst wieder um 10 in Bonn sein. Die Idee dahinter war, dass bestimmt einige Deutsche mit dem Auto angereist kommen und da schon irgendwo ein Platz frei sein wird. Der Flug dauert ja nur 20 Minuten, so wie es auf der Flugbuchung steht. Zeitverschiebung ist eh irrelevant. Zum Glück setze ich mich bei den Paarungen direkt dem anderen „von“ des Turniers gegenüber, der zufälligerweise auch aus dem Pott kommt, mit dem Auto hier ist, Sonntag wieder zurück fährt, einen Platz frei hat und auch noch mit meinem vorigen Arbeitgeber befreundet ist. How lucky, Rückreise organisiert.
Das diese Rückfahrt doch noch abenteuerlich werden sollte, dafür sorgte ausreichende Planung und ein „Landstraßen“-Navigationsgerät. Die Fähre zum Festland sollte um 19 Uhr von Dover ablegen. Also fuhren wir um halb 5 von der Site los. Und schon ging es mit einem deutschen Auto (=> Lenkrad links) über englische Landstraßen (=> Linksverkehr). Als wir hinter einem Bus hingen und unser Fahrer gar nichts mehr sehen konnte, ging das ungefähr so:
Fahrer: „Hey, schau doch mal, ob ich überholen kann!“
Ich: „Klar, schaffst Du, wer bremst, verliert!“
Beifahrer: „Moment, ich schau mal.“
Beifahrer lehnt sich aus dem Fenster, zuckt zurück und ruft: „Sch…,Auto!“
Ich hätte mir diese Szene mit anderem Ausgang auch sehr gut in einem „Final Destination“ Film vorstellen können, nur ohne das Zurückzucken des Beifahrers und das Weglenken des Fahrers.
Summa Summarum eine sehr lustige Fahrt. Und wir haben es auch noch fast pünktlich geschafft, an der Fähre zu sein. Um Punkt 19 Uhr an der Ablegestelle konnten wir ihr noch hinterhersehen, nachdem wir noch einen freiwilligen Abstecher zur Zoll-, Drogen-, Whatever- Kontrolle gemacht haben. Der zuständige Beamte hat uns geradeaus durchgewunken, aber wir wollten lieber dem Mercedes vor uns hinterherfahren.
Eine Stunde später fuhr dann zum Glück noch eine extra teure Fähre, die wir direkt gebucht haben. Nach einer Runde Beachvolleyball auf der Anlegestelle ging es dann in einer relativ unspektakulären Fahrt weiter nach Bochum, wo wir am Montag um drei Uhr morgens ankamen. Dort bei einem Mitfahrer genächtigt und um 7 Uhr den Zug nach Bonn genommen, um um 10 mit der Arbeit anzufangen. Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal an meine Mitfahrer, ohne euch hätte ich es nicht geschafft!
Zweiter Teil: Turnierbericht
Es ging Samstag morgens los, wie üblich in einer großen voller nun ja, Männer. Das erwartet man ja auch grundsätzlich, wenn man zu einem Grand Prix fährt.:-)
Erst mal einen Kartenpool registriert mit Fireball, Overrun und Serra Angel, einfach zu bauen (WGr), aber ohne Rare Spoiler.
Der Pool den ich bekam, war auch in Ordnung, so dachte ich zumindest. Er ließ mir auf jeden Fall keine Wahl beim Deckbau und das WB Konstrukt war vorgegeben. Hier das Deck und Sideboard in seiner ganzen Pracht (Hust…):
Dieses Deck baute sich wirklich von allein, da kann man auch gar nicht viele Optionen durchdiskutieren, deshalb gehe ich hier direkt zur Beschreibung der Spiele:
Nach dem first round Bye ging es gegen Adam Dudzic mit WG. Ich konnte ihm einiges an Schaden zufügen als er mit einer Ant Queen das Board stabilisiert. Den Serra Angel, den er vorher gespielt hat, konnte ich noch mit Divine Verdict entsorgen, bei der Ant Queen hatte ich kein Removal mehr. Eine nachgelegte Whispersilk Cloak besiegelte mein Schicksal. Ich boardete eine Unholy_Strength rein, um mit meinen Evasion Kreaturen schneller Schaden zu machen und nicht gegen seine langsamen Spoiler einzugehen, da ich auch kein Removal gesehen hatte. Das zweite sieht recht ähnlich aus wie das erste, ich kann mit Dread Warlock und Razorfoot Griffin angreifen, er bleibt mit seiner Ant Queen zuhause, um meinem Divine Verdict zu entgehen, was ich allerdings auf einen Centaur Corser mit Oakenform spielen musste, um im Damage Race nicht zu weit abgeschlagen zu werden. Ich ziehe drei Länder in Folge, kann mich noch eine Runde mit Safe Passage am Leben halten, aber er kann mich mit 2 Leben übrig umhauen. Leider habe ich keines meiner vier Outs gezogen (2. Safe Passage, Glorious Charge, Howling Banshee, Unholy Strength). Starker Anfang!
Matches: 0-1
Games: 0-2
Dritte Runde ging es gegen Benjamin Lei mit UG. Im ersten Spiel sieht er nach einem Mulligan nur Länder. Er spielt keinen einzigen Spell und ich kann ihn schnell umhauen. Das zweite Spiel ist ziemlich lächerlich. Er spielt richtig schlecht, kann aber mit einem Clone meinen Bog Wraith kopieren und mir die restlichen Spells mit Essence Scatter, Negate und Cancel countern und noch ein bißchen was nachlegen. Ich zieh einfach gar nichts mehr und der geklonte Bog Wraith haut mich tot. Nach diesen ganzen nervigen Countern boarde ich das Duress rein. Das spiele ich im dritten Spiel auch gleich mal erste Runde und sehe Master of the Wild Hunt und Kalonian Behemoth. Tja, gg.
Matches: 0-2
Games: 1-4
Vierte Runde gegen Kris Pictron ist schnell erzählt. Er hat Planar Cleansing, Siege-Gang Commander, Dragon Whelp und Guardian Seraph. In Wahrheit besiegt mich im zweiten Spiel allerdings ein Glorious Charge. Ich spiel Duress, discarde ihm Planar Cleansing ohne das er noch irgendetwas Relevantes hatte und ich blocke in seiner Runde seinen Razorfoot Griffin mit meinem Razorfoot Griffin und sein Dragon Whelp mit meinem Howling Banshee. Es kommt, was kommen muss: Er hat Glorious Charge von oben gezogen und ich hab kein Removal für sein Dragon Whelp.
Matches: 0-3 Drop
Games: 1-6
Ich hätte nicht gedacht, das mein Deck so schlecht ist, ich konnte aber auch nie meinen Captain of the Watch ausspielen und saß immer auf der falschen Seite der Spoiler.
Danach habe ich noch einige M10 Draft Side Events gespielt und konnte dort einen 12-1-2 Record erspielen. Die Spieler waren aber auch alle sehr schlecht, bis auf das eine Loss waren da kaum gute Leute dabei. Also, bis nächste Woche dann, wenn mein Bericht von der Deutschen Meisterschaft kommt.