25 January 2009

Dieses Blog war einmal.

Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu durchgerungen, dieses Blog still zu legen.
Die Entscheidung ist mir wirklich schwer gefallen und es tut mir sehr leid, dass ich durch meinen „Neustart“ im Dezember noch einmal falsche Hoffnungen geweckt habe, hier würde es wieder regelmäßig weitergehen. Ich hatte gehofft, das neue Jahr würde nicht gleich wieder so stressig anfangen und ich hätte ein wenig Luft, um mich auch um mein Blog zu kümmern – aber da hat mich gleich die erste Woche eines Besseren belehrt: ein Jahresbericht steht an, ich muss einen Artikel schreiben und zwei Vorträge vorbereiten und unser Institut geht in die „heiße Phase“ der Evaluierung für eine Fortsetzung der Förderung, womit ebenfalls eine Reihe von Aufgaben für alle verbunden sind. Und natürlich muss ich auch meine Versuche durchführen.
Kurz gesagt: Beruflich bin ich mittlerweile so ausgelastet, dass ich einfach keine Zeit mehr finde, mich nebenbei noch mit einem anderen Thema zu beschäftigen – in den letzten zwei Wochen habe ich es noch nicht einmal geschafft, in meinen Feedreader zu schauen, und das nicht aus Mangel an Interesse.

Wie gesagt, es fällt mir wirklich schwer, die Bloggerei aufzugeben und ich hoffe immer noch, dass sich irgendwann die Gelegenheit ergibt, Evil under the Sun wieder auferstehen zu lassen. Vielleicht in zwei Jahren, wenn mein Vertrag ausläuft… ;)

Ich danke Euch allen, dass Ihr mir so lange die Treue gehalten habt, auch durch gelegentliche Auszeiten hindurch. Ich kenne Euch alle nicht persönlich, nur durch Eure Kommentare und gelegentlichen Emails, bei manchen auch durch Eure eigenen Blogs und trotzdem habe ich Euch alle lieb gewonnen. Ihr werdet mir fehlen!

Alles Liebe,
JLT / Sabine



Nachtrag 29.01.09:

Vielen Dank all Euch Kommentatoren, Ihr macht mir den Abschied doppelt schwer! Und Ihr bestärkt mich darin, dies tatsächlich nur als eine ausgedehnte Pause zu betrachten und nicht als einen endgültigen Schlussstrich.
Das Blog wird auch weiterhin online bleiben, jedenfalls bis auf weiteres - schon allein, damit ein hypothetischer Wiedereinstieg nicht davon abhängt, wie lange ich mit meinen nicht sehr berühmten HTML-"Künsten" dazu brauchen würde, wieder ein Blog nach meinem Geschmack zusammen zu basteln.

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1 January 2009

Frohes neues Jahr!



Ich wünsche allen meinen Lesern ein glückliches, aufregendes und erfolgreiches 2009!*

MfG,
JLT


* Und möge Euch in 2009 mehr Kreativität beschieden sein als mir, als ich diese Illustration erstellt habe.

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26 December 2008

Das war 2008.


Wenn der Trend so weiter gegangen ist, seit ich nach Irland gegangen bin, sind im deutschen Fernsehen die Jahresrückblick-Sendungen dieses Jahr schon im September gelaufen. Gelegentlich schaue ich gut gemachte Jahresrückblicke ganz gerne, da sie etwas tun, was sonst in den Medien Mangelware ist: Sie verfolgen die Geschichten, die vor Urzeiten (= ein paar Monaten) einmal Schlagzeilen machten, weiter und man erfährt etwas über die längerfristigen Auswirkungen oder darüber, wie es den beteiligten Menschen ergangen ist, nachdem der Medienrummel vorbei war.

Gänzlich ohne jede Auswirkung sind dagegen in den allermeisten Fällen Internet memes, bei denen nicht einmal klar ist (mir jedenfalls), wieso sie überhaupt jemals so bekannt geworden sind. Wer wissen möchte, welche Internet memes er in 2008 "verpasst" oder unwissentlich unterstützt hat, kann sich hier auf den letzten Stand bringen und angehende Internethistoriker haben die Möglichkeit, fast 20 Jahre Internet memes zu analysieren (ja, meine jungen Freunde, so lange gibt es das Internet schon*). Je nach Geschmack kann man auch kalkulieren, wie viel Zeit man über die Jahre mit dem Anschauen mehrheitlich völlig sinnfreier YouTube-Videos vergeudet hat oder eine vergnügliche Zeit mit dem Anschauen klassischer YouTube-Spots verbringen.

Ich persönlich habe in 2008 offenbar keine Zeit im Internet verbracht. Die meisten Spots waren mir völlig unbekannt.

Ich wünsche allen einen guten Rutsch!

MfG,
JLT


[via ERV]

* "The opening of the network to commercial interests began in 1988. The US Federal Networking Council approved the interconnection of the NSFNET to the commercial MCI Mail system in that year and the link was made in the summer of 1989." [Wikipedia]

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24 December 2008

Nicht jeder mag Weihnachten.



Nicht jeder hat so gute Gründe dafür wie diese Katze.

Ich habe mich dieses Jahr mal wieder so richtig auf Weihnachten gefreut, denn dieses Jahr hatten meine Eltern die grandiose Idee, uns zu Weihnachten auf Fuerteventura zu treffen. Anstatt Last minute shopping nach Geschenken (gibt's nicht mehr), verzweifelten Versuchen, den Weihnachtsbaum wenigstens annähernd senkrecht aufzustellen und der Zubereitung von mehr Essen, als eine Durchschnittsfamilie normalerweise in einer Woche verspeist, gibt es dieses Jahr Sonnenschein, Meer und Strand.

:)

Wünsche allen frohe, stressfreie Weihnachtstage!

MfG,
JLT

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23 December 2008

Der Horror, der Horror!

Der Spiegel hat eine Sammlung von 'Hüllen aus der Hölle': Die gräßlichsten Weihnachtsalben-Cover aller Zeiten. Glücklicherweise ohne musikalische Untermalung.

Das nebenstehende Wham!-Cover ist bei weitem nicht das Schrecklichste, so erstaunlich das auch auf den ersten Blick erscheinen möchte, aber da wir mit dem Song mittlerweile seit 24 Jahren zu Weihnachten terrorisiert werden, hat es sich trotzdem seinen Platz in der Kollektion redlich verdient.

Und für all die, bei denen das Cover allein nicht ausreicht, um eine mentale Endlos-Schleife von Last Christmas auszulösen: Hier.


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21 December 2008

Zum Mitmachen.


Das Wissenschafts-Café (Marc) und der Fischblog (Lars) suchen zusammen nach den besten Wissenschaftspost von 2008. Gefragt sind:

alle Artikel, die einen wissenschaftlichen Bezug haben. Soll heißen: Postings, deren Thematik ins Spektrum der klassischen wissenschaftlichen Disziplinen fällt, also von Physik, Biologie, Chemie, über die Medizin bis zu den Geistes- und Sozialwissenschaften.
Bis zum Jahresende können Posts nominiert werden (bis zu fünf Einträge), entweder in den Kommentaren zu den oben verlinkten Posts oder direkt per Email ans Wissenschafts-Cafè:
auslese2008@wissenschafts-cafe.net

Eine gute Idee, die natürlich nur funktioniert, wenn es auch viele Nominierungen gibt. Falls Euch also ein wissenschaftliches Post* vom letzten Jahr in besonders guter Erinnerung geblieben ist, schnell eine Email an Marc geschickt!

MfG,
JLT


* Im Zweifelsfall dürfen auch Posts von anderen Blogs eingereicht werden.

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19 December 2008

Manchmal reicht auch ein Link (7).

In Scientific America gibt es momentan eine ganze Reihe interessanter Posts über Evolution. Mit einem dieser Artikel, 'Testing Natural Selection with Genetics', geschrieben von niemand Geringerem als H. Allen Orr, beschäftigt sich Larry Moran von Sandwalk.

Orr ist eine Adaptionist, d. h. er ist einer derjenigen Evolutionsbiologen, die der natürlichen Selektion die wichtigste Rolle in der Evolution attestieren. Larry Moran bezeichnet sich selbst als Pluralist, seiner Meinung nach wird von Leuten wie Orr der Einfluss von Selektion überbewertet und er kommentiert einzelne Abschnitte aus Orrs Artikel aus seiner Sicht. Sehr interessant und verdeutlicht den Unterschied dieser Sichtweisen sehr anschaulich.

MfG,
JLT

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17 December 2008

Science is limited by its refusal to make stuff up.



Für El Schwalmo ;)

[Jesus & Mo]

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16 December 2008

Zitat-Ausbeutung?

Ich habe keine Ahnung, wie man Quotemining ins Deutsche übersetzen könnte, aber das mit diesem Begriff beschriebene Prinzip, Zitate nicht vollständig oder aus dem Kontext gerissen zu verwenden, um einen Punkt zu machen, kommt nicht nur im Englisch-sprachigen Raum vor. Ein "schönes" Beispiel findet sich bei Naturalismuskritik, unter dem gelungenen Titel 'Politik für Parasiten':

Jetzt äußerte sich der Direktor der Senckenberg-Gesellschaft in Frankfurt, Volker Mosbrugger, in einem Interview mit der Welt folgendermaßen:
„Welt Online: Herr Professor Mosbrugger, Sie haben die Menschen einmal als ganz normale Parasiten bezeichnet?

Professor Volker Mosbrugger: Ja, das stimmt. Der Mensch verhält sich auf der Erde ja nicht grundsätzlich anders als jedes beliebige Bakterium, jede Ameise oder jeder Vogel. Wir nutzen alle verfügbaren Ressourcen, um möglichst gut und zahlreich zu überleben. So machen das alle Lebewesen auf der Erde.“
Auch wenn Herr Mosbrugger sicherlich ein friedfertiger Mensch ist, der Gewalt ablehnt, so muss man doch darauf hinweisen dürfen, ja: müssen, dass am Beginn von Großverbrechen allzu oft die verbale Dehumanisierung steht. [...]
Vor allem wenn die freundlichen Menschen vom Schlage Mosbruggers auch noch daran gehen, Handlungskonzepte zu entwerfen, die auf dieser verbalen Dehumanisierung beruhen. Mosbrugger:
„Wir müssen insbesondere die Rolle des Menschen im System Erde wieder besser begreifen und dann ‚vernünftig’, das heißt an den langfristigen Perspektiven orientiert, handeln.“
Das sind beunruhigende Aussichten. Wie soll denn eine Politik aussehen, die auf der Annahme beruht, der Mensch sei nichts anderes als ein Parasit? Man wagt es nicht, eine Antwort zu geben.
Soweit Naturalismuskritik. Schauen wir uns das erste Zitat an (von Welt Online; in kursiv der ausgelassene Satz):
Professor Volker Mosbrugger: Ja, das stimmt. Der Mensch verhält sich auf der Erde ja nicht grundsätzlich anders als jedes beliebige Bakterium, jede Ameise oder jeder Vogel. Wir nutzen alle verfügbaren Ressourcen, um möglichst gut und zahlreich zu überleben. So machen das alle Lebewesen auf der Erde. Das Einzige, was uns von ihnen unterscheidet, ist die Fähigkeit, über unser Handeln zu reflektieren – und gegebenenfalls anders zu handeln.
Na sieh mal einer kuck. Das ist dem Naturalismuskritiker wohl irgendwie abhanden gekommen.

Um zu sehen, wie irreführend das zweite Zitat ist, muss man sich die vorangegangenen Fragen und Antworten anschauen (in fett der von NK verwendete Teil):
WELT ONLINE: Seitdem der "Stern"-Bericht die möglichen Kosten des Klimawandels aufgelistet hat und die IPCC-Berichte diesen Klimawandel darzustellen versuchen, ist Klima auf einmal „in“.

Mosbrugger: Ja. Die IPCC-Berichte gibt es ja schon seit über 15 Jahren. Aber seit die volkswirtschaftlichen Kosten berechnet werden, ist ein neues Bewusstsein um den „Wert“ der Biosphäre entstanden. Das ist gut – auch wenn die öffentliche Diskussion oft ein wenig schief geführt wird. Denn ob die Eisbären eine Klimaerwärmung überleben oder nicht, das berührt die Biosphäre und den Menschen im Grunde recht wenig. Viel wichtiger ist es, ob Schlüsselarten wie beispielsweise bestimmte Bakterien überleben. Denn wenn sie beispielsweise im Boden auf einmal fehlen, dann könnte es sein, dass der Weizen auf einmal nicht mehr wächst. Meistens erkennen wir diese ökologischen Zusammenhänge, die uns direkt betreffen, aber erst dann, wenn es bereits zu spät ist. Erst wenn die Ernten schlecht ausfallen, machen wir uns auf die Suche nach den Gründen. Und dann sind die Bakterien bereits verloren.

WELT ONLINE: Vielleicht setzen sich Menschen auch deshalb nur halbherzig dafür ein, etwas gegen die Erderwärmung zu unternehmen, weil sie uns als Art nicht in die Enge treibt.

Mosbrugger: Mag sein. Der Mensch kommt evolutionsgeschichtlich aus Afrika – mit wärmeren Temperaturen kommt unser Körper also gut zurecht. Und ob die Konzentration von Kohlendioxid ein wenig ansteigt oder nicht, belastet uns auch nicht weiter. Es wird vielleicht Hunger, Kriege und Völkerwanderungen geben, die verschiedenen Regionen und Gesellschaften werden leiden – und aus diesem Grunde sollten wir handeln. Aber wir müssen uns keine Sorgen um unser Überleben als Art machen.

[...]

WELT ONLINE: Es sieht so aus, als ob wir dank moderner Technik und Medizin so ziemlich alle Veränderungen der Atmosphäre in den Griff bekommen könnten. Zumindest als Art sind die Menschen nicht bedroht. Halten wir unser Schicksal in der Hand?

Mosbrugger: Wie gesagt: Als Art sind wir nicht direkt bedroht, wir haben aber unmittelbaren Einfluss auf die Qualität unserer Zukunft. Wir müssen insbesondere die Rolle des Menschen im System Erde wieder besser begreifen und dann „vernünftig“, das heißt an den langfristigen Perspektiven orientiert, handeln.

WELT ONLINE: Sie sind Direktor eines der größten naturhistorischen Museen in Deutschland. Wie müsste eine Ausstellung aussehen, mit der Sie das System Erde vermitteln?

Mosbrugger: So wichtig Ausstellungen in diesem Kontext sind, die gesamte Komplexität, die sich mit diesem Begriff „System Erde“ verbindet, die weitreichenden Konsequenzen kann man nicht in einer einzigen Ausstellung vermitteln. Auch nicht mit einzelnen Vorträgen, Büchern oder Vorlesungen. Auch naturkundliche Früherziehung oder ein besserer Biologie- oder Physikunterricht sind da nur Tropfen auf den heißen Stein. In der Schule hilft das nicht viel weiter. Um den Menschen nicht nur theoretisch verständlich, sondern umfassend begreifbar zu machen, wie das System Erde funktioniert, welche Handlungsoptionen wir haben, müssten wir auch das ganze Bildungssystem und die Bildungsinhalte umstrukturieren: Wir müssten früh anfangen zu lernen, in Systemen und Kreisläufen zu denken und zu handeln. Die disziplinäre Aufspaltung der naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule zum Beispiel führt hier nicht zum Ziel.
Um hieraus zu schließen, Mosbrugger plädiere dafür, Politik sollte ausgehend von der Annahme handeln, Menschen seien Parasiten, muss man schon extrem verquere Denkstrukturen aufweisen. Oder Mosbruggers Aussagen vorsätzlich extrem verfälscht darstellen.

Ich überlasse es Euch, Eure eigene Meinung dazu zu bilden. Meine steht jedenfalls schon fest.

MfG,
JLT

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Wer sich mal so richtig langweilen möchte...

der kann sich jetzt auf YouTube "Expelled: No Intelligence Allowed" anschauen (Playlist mit allen 11 Teilen). Wer keine 1,5 Stunden seines Lebens verschwenden möchte, kann auch einfach nur alle Teile mit einer schlechten Bewertung versehen (ich versichere Euch, damit tut ihr dem Film garantiert nicht unrecht). Momentan haben die einzelnen Teile alle Bewertungen besser als drei Sterne, das kann so nicht angehen...

MfG,
JLT

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