27.06.2011

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Lass uns ein Spiel spielen

35 Grad im Schatten.

Gefühlte 2 Liter Schweiß rinnen meine Hüften herab, schlängeln sich am Gerüst meiner Luxussonnenliege tiefer nach unten, runter auf die siffigen Fliesen meines Balkons, der noch kein Wasser dieses Jahr gesehen hat, zumindest keines aus einem Putzeimer, und den ich mit einer unglaublichen Hartnäckigkeit gekonnt ignoriere.

Verstohlen werfe ich alle zehn Minuten einen Blick auf die Uhr. Zwei Stunden Bratzeit können ganz schön lange sein, wenn man selbst in der Sonne liegt und sich braten lässt. Draußen zwitschern die Vögel, der Himmel ist blau, ich in Kürze karibikbraun, reihenweise Männer werden ob meines

27.07.2010

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Generation der Verdammten

Ich war etwa 17, als ich Janek in einem dieser Modeschuppen kennenlernte, in welche man geht um sehen und selbst gesehen zu werden. Meine Freundin und ich waren weder auf das Eine noch auf das Andere aus. Doch wir waren viel zu jung um zu wissen, worauf wir uns an jenem Nachmittag einließen, als wir seine Einladung auf einen Kaffee annahmen und uns an seinen Tisch setzten.

Janek war gute 16 Jahre älter als wir und obwohl uns damals sein Alter nahezu biblisch vor kam, waren wir nicht mutig genug seine Einladung auszuschlagen. Wir hatten es mit einem erwachsenen Menschen zu tun, dessen Alltag aus Arbeit und Verpflichtungen bestand, während sich unser Lebensmittelpunkt hauptsächlich um die große Liebe und den dazugehörigen Liebeskummer drehte. Zeitweise rückte auch das bevorstehende Abitur in den Vordergrund, insbesondere vor den Klassenarbeiten im letzten Halbjahr, so dass wir uns wieder auf das besannen, was vermeintlich wichtig war. Wie unwichtig vieles davon tatsächlich war, sollten wir erst Monate später erfahren, als der Krieg ausbrach.

Sie zogen erst die Berufssoldaten ein sowie jene, die sich freiwillig zur Verfügung stellten.

15.07.2010

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Schein und Sein

Warum wird man ausgerechnet dann mit diversen Dingen konfrontiert, wenn man sie am wenigsten erwartet?

Es sind seltsame Zeiten angebrochen. Abgründe tun sich auf, Bekenntnisse noch und nöcher und zwar von allen Seiten. Und auch wenn ich jetzt schon weiß, dass diesen Blog wieder nur ein paar wenige Leute verstehen werden und das Thema im Prinzip stinklangweilig für jeden Anderen ist, kann ich es irgendwie nicht sein lassen und muss trotzdem darüber schreiben. Das ist nun einmal meine Art mich mit Themen auseinander zu setzen.

Die wichtigste Frage überhaupt "Wo stehe ich eigentlich?" habe ich natürlich nicht vergessen. Sie fällt mir mindestens einmal die Woche ein. Eigentlich hat die Frage gar nichts mit philosophischen Dingen zu tun, sie wurde vor einigen Jahren geboren, als ich meine unaufhaltsame Karriere als

13.06.2010

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Der Tag an dem ich Gott umbrachte - Part IV

Kairo war eine Stadt, welche sich als eines der weltweit größten Zentren für Kriminalität herausstellte. Vom Hobbydieb bis hin zum professionellen Auftragskiller konnte man hier alles finden. Ich war nicht mal überrascht, dass man unter der Ladentheke Annoncenblätter kaufen konnte, welche sich ausschließlich dem kriminellen Markt widmeten. Mit Interesse erwarb ich eines dieser Exemplare, welches den Titel "Gangstas Paradise" trug, und kam mir dabei seltsam verrucht vor. Ich war angenehm überrascht, als ich im Hotelzimmer einen ersten Blick hinein warf und feststellte, dass es nicht nur auf Englisch war, sondern dass das Anzeigenangebot sehr vielfältig war. "10 kg C2-Sprengstoff wegen Inhaftierung in gute Hände abzugeben" stand genauso auf der

10.06.2010

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Berechenbar

Sohn geht in den Keller um sich aus der Gefriertruhe ein Eis zu holen. Völlig unerwartet holt er auch gleich die Wäsche aus der Waschmaschine und bringt sie mit hoch.<

Ich: »Wow! Du hast die Wäsche mit hochgebracht?! Das ist aber lieb von dir! Die hätte ich glatt vergessen. Ich glaube, damit hast du dir ein weiteres Eis verdient!«
Sohn: »Ja. Deswegen habe ich auch gleich zwei mitgebracht.«

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