Mittwoch, 7. August 2019

Schweizer Wurstsalat


Mein Großvater zählte sich zu ebenjenen dankbaren Essern, die das Herz eines Kochs zum Erblühen bringen konnten. Doch gleichwohl er sich mit Freuden in jedes kulinarische Abenteuer gewagt hat, waren ihm die altbewährten, frugalen Gerichte häufig die liebsten. Kehrte er von tagelangen Geschäftsreisen an den heimischen Herd zurück, gefiel es ihm wohl am besten, empfing ihn Oma, die Herrin unseres ehrenwerten Heims, mit einem Schweizer Wurstsalat und einem kühlen, blonden ´Feldschlösschen´.


Das Rezept dazu lautet wie folgt :)
  

Schweizer Wurstsalat mit Käse (5 Personen):
  • 500 g Lyoner
  • 200 g Halbhartkäse, Gruyére
  • 4 grosse Essiggurken
  • 2 Tomaten
  • 1 Paprika
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzeh
  • Senf, Olivenöl, Weinessig, Balsamico, Salz & Pfeffer
  • falls vorhanden Petersilie und/oder Schnittlauch
Die Lyoner-Wurst häuten, in Scheiben schneiden und danach in schmale Streifen verarbeiten. Die Zwiebel schälen und würfeln, letzteres soll hernach ebenfalls den Tomaten, Essiggurken und dem Paprika blühen. Den halbharten Gruyère, vorzugsweise einen schön gereiften, herb aromatischen, von seinen Rändern befreien, in Scheiben schneiden und zu mundgerechten Stücken zerteilen. Alle Zutaten in eine Schüssel geben und ordentlich vermengen. 

Tipp: Hin und wieder hat Oma dem Salat auch Radieschen beigefügt, was enfalls sehr lecker schmeckte.

Für die Salatsauce presst ihr den Knoblauchzeh, gebt ihn mit...
  • 6 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Esslöffel Balsamico
  • 1 Esslöffel Weinessig
  • 1 Teelöffel mittelscharfer Senf
  • Salz & Pfeffer
... in eine Müslischale und quirlt es mit der Gabel durch. Solltet ihr Petersilie und Schnittlauch vorrätig haben, könnt ihr diesen nun ebenfalls kleinschneiden und den übrigen Saucenkomponenten beifügen. Nun schmeckt ab und seid ihr zufrieden, kann die Sauce unter den Wurstsalat gehoben werden. Mischt nun alles gut durch und stellt den Salat bestenfalls noch eine Stunde in den Kühlschrank, damit er durchziehen kann. Schmeckt vor dem servieren noch einmal ab und würzt allenfalls nach.

Das wars schon! :) Viel Spaß beim Nachzaubern.
Eure ChezCourtois

Sonntag, 4. August 2019

Zitronencake

Da ich alle Zutaten im Haus hatte, und mich die mannigfaltige Vielfalt an Rezepten in den Weiten des Blogger-Universums dazu inspirierte, habe ich heute mal gebacken :) Für einen Backlaien, wie mir zweifellos einer innewohnt, lässt sich das Ergebnis durchaus sehen und soll euch, geneigte Freunde des gepflegten Schlemmens, mitnichten vorenthalten werden.


Das einfache und gelingsichere, allem voran aber leckere Rezept für diesen Zitronencake findet ihr übrigens hier.

Viel Spaß beim Nachbacken
Euer Kochzwerg

Freitag, 2. August 2019

Hähnchenschenkelragout nach Omas Rezept


Meine Großeltern waren wie mächtige Eichen, deren kraftvollen Wurzeln über mehrere Generationen hinweg allen von uns Heimstatt und Bollwerk geboten haben. Sie teilten Tisch und Bett, als Opas Bruder während dem zweiten Indochinakrieg mit Kindern und Frau aus Vietnam zurück in die Schweiz floh, und sie taten selbiges, als meine Mutter nach zehn Jahren im Ausland mit meinem Bruder und mir an den heimischen Herd zurückkehrte. Durch diese beiden Menschen wurden wir zu jenen aufgeweckten Geistern geformt, die sich selbst Jahre später noch nach deren Werten bewegen und lebendige Abdrücke hinterlassen, doch was sich bewegt muss bekanntlich mit Energie versorgt werden. Energie wiederum, die wir aus Rezepten wie dem folgenden schöpften :)

Lasst es euch schmecken
Euer Kochzwerg
ChezCourtois


Zutaten für das Ragout (5 Personen):

  • 6 Hähnchenschenkel
  • 1 Hand voll Basilikum
  • 1 Hand voll entkernte Oliven
  • 1 Dose passierte Tomaten
  • 2 Paprikas
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Rosmarinzweige
  • 3 Karotten 
  • 3 Lorbeerblätter
  • 3 Nelken
  • 3 Sardellenfilets
  • 4 Knoblauchzehen
  • 5 - 10 schwarze Pfefferkörner
  • 1/2 Flasche Rotwein
  • Salz, Pfeffer, Olivenöl, Paprikapulver


Wasche die Hähnchenschenkel, ehe Du sie mit Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt in eine Schüssel legst. Entstiele Rosmarin und Basilikum, schäle eine Knoblauchzehe und hacke alles klein, bevor Du es der Schüssel mitsamt den Pfefferkörnern, Lorbeerblättern und Nelken beifügst. Zu guter Letzt übergießt Du Dein Werk mit dem Rotwein, deckst es ab und stellst das marinierte Fleisch mindestens für eine Stunde in den Kühlschrank.

An dieser Stelle ein kleiner Tipp, den mir schon Oma nahelegte. Beginne mit dem Einlegen der Hähnchenschenkel wenn möglich schon am Vorabend, damit das Fleisch im Weinsud ordentlich ziehen kann.




Ob so oder so, nun wird geschnibbelt. Wasche das Gemüse, schäle bzw. entkerne es und schneide es dann in mundgerechte Stücke. Danach heizt Du den Ofen auf 200 Grad vor, befreist das Hühnerfleisch aus der Weinmarinade und tupfst er trocken. Ist das geschehen werden die Schenkel mit Mehl bestäubt und mit Olivenöl in einer Bratpfanne leicht angebräunt. Haben die Hähnchenschlegel eine feine goldbraune Farbe angenommen, dürfen sie in den Schmortopf umziehen.

Behalte die nun leere Bratpfanne auf dem Herd. Dünste Knoblauch und Zwiebeln darin an, bis sie eine leichte Bräune angenommen haben. Sobald das der Fall ist gibst Du das übrige Gemüse und die klein geschnittenen Sardellenfilets dazu. Zu guter Letzt kommen der Marinadenwein und die passierten Tomaten dazu, dann kannst Du es 5 - 10 Minuten köcheln lassen und abschmecken. Gib die Sauce über die Hähnchenschenkel im Schmortopf und schiebe das Ganze für 1 1/2 Stunden in den Ofen.


Et voilà,

fertig ist das Schmorgericht

Donnerstag, 1. August 2019

Feta-Salat mit eingelegten Zwiebeln und Brotchips



Das Schöne im Haus meiner Ahnen war, dass nur sehr selten Langeweile aufkam. Zuweilen lebten 7 lebensfrohe Seelen unter meines Großvaters Dach und jeder von ihnen hegte einen regen Freundeskreis. Besuch stand bei uns also fast täglich auf dem Plan und meistens schneite er unangekündigt herein. Ihn deshalb weniger herzlich zu empfangen und zu bewirten stand natürlich zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. Denke ich heute an diese Zeit zurück, muss ich meiner Oma, neben Opa das Haupt meines wilden Familienclans, große Anerkennung zusprechen, barg unser Kühlschrank stets genug Leckereien um jeden satt zu bekommen.

Insbesondere im Sommer, wenn man draußen im Garten sitzen konnte und die Hitze zum Müßiggang einlud, legte Großmutter Wert auf einfache Gerichte, die sich rasch und ohne Aufsehens zubereiten ließen. Oftmals wurden spontane Gäste dann mit Salaten, Antipasti und leckerem Bauernbrot verköstigt. Der Feta-Salat, für den ich Dir heute das Rezept stecke, hat sich dereinst mit seinem simplen aber leckeren Naturell bei Familie und Freunden stets bewährt.


Zutaten für den Salat (5 Personen):

  • 3 kleine Zwiebeln
  • Salz und gemahlener Pfeffer
  • Klarer Weinessig
  • 3 Hände voll gemischter Salat
  • 150 g Feta-Käse
  • eine gute Hand voll Walnüsse

Dressing:

  • 4 Esslöffel Olivenöl
  • 2 Esslöffel Creme Fraîche 
  • 1 Esslöffel roter Weinessig

Zwiebeln schälen, halbieren und in hauchdünne Scheiben schneiden. Gebt sie dann in eine Schüssel und würzt die dünnen Scheiben mit Salz - das geht meines Erachtens am Besten, wenn ihr das Salz so richtig in die Zwiebel einmassiert. Danach gebt ihr soviel klaren Weinessig in die Schüssel, bis die Zwiebeln gänzlich bedeckt sind. Mein Tipp beim einlegen: Je länger desto besser. Gebt eurem Werk mindestens zehn Minuten Zeit zu ziehen, noch besser wird es aber, nimmt die Zwiebel das Aroma des Salz/Essig-Suds über mehrere Stunden auf.

Während die Zwiebeln in ihrem Essigbett ziehen, richtest Du den Salat dekorativ auf einer Platte an und streust den Feta-Käse in klein geschnittenen Würfeln darüber. Röste die Walnüsse in einer Bratpfanne ein wenig an und hacke die Kerne dann klein, bevor Du sie dem Salat beifügst. Jetzt befreist Du die Zwiebeln aus ihrem Sud, tropfst sie ordentlich ab und tupfst sie trocken, bevor Du sie ebenfalls auf Deiner Salatplatte verteilst.

Für das Dressing vermengst Du lediglich Olivenöl, Creme Fraîche und roten Weinessig und schmeckst es dann mit schwarzem (am besten frisch gemahlen) Pfeffer und Salz ab.


Zutaten für die Brotchips:

  • 3 Frühstücksbrötchen zum aufbacken
  • 3 Esslöffel Margarine od. weiche Butter
  • 1 Knoblauchzehe, allenfalls 2
  • 1 Prise Salz

Brotchips sind in der Zubereitung keine Hexerei und kommen immer gut an. Wärme den Ofen auf 200 Grad vor. Vermenge die weiche Margarine gut mit Salz und dem gepressten Knoblauchzeh, bis sich daraus eine gut streichbare Masse ergibt. Schneide die ungebackenen Frühstücksbrötchen in dünne Scheiben und bestreiche sie einseitig großzügig mit der Knoblauchmargarine. Lege die bestrichenen Brotscheiben auf ein Blech und backe sie ca. 15 Minuten aus. Sind die Brotchips goldgelb, kannst Du sie Deinen Gästen mit Salat oder verschiedenen Dips servieren.



Und so neigt sich der heutige Beitrag schon dem Ende zu ;) Habt viel Spaß beim nachkochen und lasst es euch schmecken!


Euer Kochzwerg
ChezCourtois


Mittwoch, 31. Juli 2019

Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen


Seit ich denken kann spielt Essen in meinem Leben eine Rolle - nicht ausschließlich zum Stillen des Hungers, nein, sondern gleichsam als sozialer Knotenpunkt einer Familie bestehend aus Weltenbummlern. Jede aus einer Großfamilie stammende Seele kennt den Wert eines Essens im engsten Kreis und ist mit der heimeligen Atmosphäre vertraut, die mit einer solchen Mahlzeit  Hand in Hand geht. Und wenn es eines gibt, was ich seit dem Auszug aus dem heimischen Nest vermisse, dann die altvertraute Tagestradition des gemeinsamen Abendessens. 


Seit geraumer Zeit suche ich nach einem Ausgleich für diese kleine Lebenslücke und hoffe diesen durch einen Blog zu finden.In den folgenden Einträgen soll es demnach nicht nur um trendigen Food, sondern ebenfalls um Geschichte gehen. Meine Geschichte und jene der Menschen, die mich prägten. Am besten ihr lehnt euch zurück und lasst es euch schmecken. Anbei will ich dem geneigten Leser ans Herz legen, von Zeit zu Zeit ein Feedback zu hinterlassen, eventuell dann, wenn euch ein Rezept besonders gut geschmeckt hat oder durch eure Ideen sogar verbessert werden kann. Gute Ratschläge sind in der Küche manchmal teuer, umso mehr würde es mich freuen vielleicht noch etwas dazulernen zu dürfen ;)

In diesem Sinne bon appétit und e guete!
Euer Kochzwerg