Sonntag, 2. Mai 2010

DAEMON - Die Welt ist nur ein Spiel - Daniel Suarez

So ist das mit den Viel-Reisenden, wenn sie kurz vor einer Zugfahrt im Hauptbahnhof Frankfurt noch einmal "kurz" in einen Buchladen schauen. Da kann man schon einmal hängen bleiben und geht mit Sicherheit nicht ohne etwas gekauft zu haben aus dem Geschäft. So auch an einem miesen Apriltag bei mir. Wer etwas IT-Grundkenntnisse hat und kein kleiner EDV-Besserwisser ist, wird dieses Buch lieb haben! Ein Online-Game Guru plant angesichts seines Todes eine grandiose Aktion. Nachdem er an einem Hirntumor gestorben ist, scannt ein kleines Tool, das er auf einem Server in der Internet-Wüste versteckt hat die aktuellen Nachrichten, findet die Informationen über seinen Tod und startet automatisiert Aktionen, die über unzählige vom Guru Mathew Sobol weltweit verteilte Applikationen ausgeführt werden. Menschen werden automatisiert in den Ruin getrieben, Daten werden gefälscht, Wirtschafts-Mogule werden erpresst, die Polizei- und Geheimdienst-Organisationen werden an der Nase herumgeführt. Der DAEMON treibt sein Unwesen und es sieht so aus, als wenn die Lawine nicht mehr zu stoppen ist. Viele Szenen könnten in der Realität genau so ablaufen. Das ist faszinierend und macht gleichzeitig auch angst. Packend geschrieben und aus meiner Sicht sehr empfehlenswert für diejenigen, die das Internet und die IT-Themen drumherum interessiert. Kleiner schaler Beigeschmack hinterblieb bei mir, da ich das Gefühl hatte, dass das Ende sehr aufgeblasen und Ruckizucki über die Bühne gebracht wird. Hier hätte man sich ein Bissel mehr Mühe geben können. Aber...natürlich bleibt auch noch Luft, um Fortsetzungen folgen zu lassen. Der Folgeroman mit dem Titel DARKNET soll im Frühjahr 2011 kommen! Auch den werde ich mir gnadenlos reinziehen!!!

Die Sturmjäger von Aradon - Jenny-Mai Nuyen

Bei diesem Buch ist es mir ergangen, wie auch schon bei anderen Büchern, die ich von J.M. Nuyen gelesen habe! Nach den ersten 100 Seiten habe ich im Internet nachgeschaut und mich noch einmal vergewissert, dass Jenny-Mai Nuyen 1988 geboren wurde. Es ist kaum zu fassen, wie man in so jungen Jahren wirklich so hervorragende Bücher schreiben kann! Auch so wieder hier, ihrem ersten Buch aus der Feenlicht-Trilogie. Ein junges (einäugiges) Mädchen und ein scheinbar zusammengewürfelter Trupp sind auserkoren, einen (oder mehrere?) Dämon(en) zu finden, der die Energien der Natur und somit auch der Menschen in sich aufsaugt und alles hinter sich ausgelaugt und tot zurück lässt. Man (n) wird in eine Welt entführt, die von Magiern beherrscht wird und in der es von fabelhaften Wesen wimmelt. Zwerge, das Isen-Volk, Menschen (...Sturmjäger), Wrauden, ziehen uns in ihren Bann und wir erleben die Geschichte von Hel und ihren Mitstreitern. Mir hat es sehr gefallen und ich habe das Buch verschlungen. Leider, leider geht es jetzt erst irgendwann mit dem 2. Teil der Reihe weiter. Auf jeden Fall hat sich der Verfasser dieser Zeilen die Web Seite von J.M. Nuyen als Lesezeichen gespeichert und wird verfolgen, wie die Story weitergeht!

Mittwoch, 10. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 7 der Science Fiction Story

Lagune

Es war schon dunkel, als Keller auf dem Band gen Heimat fuhr. Irgendwie hatten sie den Tag ohne grosse Ereignisse hinter sich gebracht.
Er sprang an seiner Kreuzung ab und bemerkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Vor seinem Haus standen 2 Transporter der Einsatz Gruppe.

Die EG sind die Kampfschweine, die direkt der Eurozonen- Verwaltung unterstellt sind. Immer wenn es irgendwo knallte und nach Gefahr aussah, hatte die ASA die Möglichkeit, auf die EG zuzugreifen. Die EG ist hervorragend trainiert, modernst ausgestattet und hat an allen strategisch wichtigen Punkten der jeweiligen Zonen Einsatzzentralen aufgebaut. Leider kam es immer wieder zu Ausschreitungen aufgrund von Übermotivation. Auch in Spezialeinheiten kochen manchmal Energien hoch, die sich wochenlang bei Übungen nicht bändigen lassen und dann im konkreten Einsatz zur Entladung kommen.
Der Eingang zu seinem Wohnhaus war abgesperrt. Überall sah man die dunkelblauen Overalls der EG. Keller ging direkt auf einen Einsatzleiter zu. Noch bevor Keller etwas sagen konnte, war er schon von dem im Schutzhelm integrierten Scanner des Mannes erfasst worden.
„Keller, ASA, arbeitest in der ÖS“ rezitierte der Mann vor ihm, der sich nach seinem Namensschild am Overall als Sinclair identifizieren ließ. “Wohnhaft 2. Distrikt, Haus 60, 8. Stock. Lopez ist schon drin.“
Keller verspürte ein leichtes Zucken im linken Augenlid, als er den Namen hörte. „Was ist denn los?“
„Lopez ist im 8. Kannst hochgehen. Ich schicke ihm ´ne Info, dass Du da bist.“
Keller ging hinein, betrat den Lift und ließ sich aufwärts treiben. Als er im 8. ausstieg, wurde er sofort von mehreren EG- Mitarbeitern abgescannt.
Er wandte sich an einen der Leute. „Wo finde ich Lopez?“
„Ist in der 8.20“ sagte der Mann und zeigte in Richtung seiner Wohnungstür.

Nachtrag zur "Stadt am Ende der Zeit"

Oh, Oh...das Ende war dann doch sehr zäh! Vielleicht kennt ihr ja das Odyssee 2000-Gefühl? Das überkommt mich immer, wenn in einem Film oder in einem Buch alles so überdimensional in die Breite gezogen wird. Unendliche Weiten des Weltalls werden 20 Minuten mit allen Elementarteilchen und Sternschnüppchen beschrieben, Farbexplosionen treiben einen an den Rand der Erblindung.....in Büchern greifen die Autoren dann meist auf endlose, fundierte, technische und physikalische Erklärungen zurück, und beschreiben in allen Einzelheiten Dinge, die die Welt nicht wissen möchte oder vielmehr den Leser an den Rand des Wahnsinns treiben, weil er doch so gerne wissen würde, wie die Geschichte, die echte Handlung, weiter geht. Leider hat auch Greg Bear am Ende seines Romans dieses Schätzing-Syndrom und man kämpft sich durch die Seiten, bis die eigentliche Geschichte endlich weiter geht. Das Thema und die Handlung sind prima,- nur die ausufernden monologhaften Beschreibungen am Ende verleiten mich zu Abzügen in der B-Note.

Montag, 8. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 6 der Science Fiction Story

„Gehe mal kurz rüber und schnappe Luft“, sagte er und verließ das Aquarium.
Gegenüber des Bürotrakts war eine kleine Terrasse. Lange hatten sie kämpfen müssen, damit diese wieder geöffnet wurde. Zum einen war die Luft sowieso über Landoover zum größten Teil nicht unbedingt atembar, zum anderen hatte es dort auch schon den einen oder anderen Fall von Suicid gegeben. Kleiner Flug aus dem 14. gab einen satten Aufprall.

Auf der Terrasse war Keller allein. Die Luft draußen war heute gar nicht so schlecht. Er hatte schon schlimmeres erlebt. An ekeligen Tagen musste man sogar Atemsysteme tragen. Er dachte darüber nach, ob es vielleicht Sinn machen würde, einmal die Chefin anzusprechen. Die Aufklärungsquote des Teams war doch gar nicht schlecht. Warum bekam immer Lopez alle Einsätze. Zumindest die letzten Wochen.

Lund kam durch die Tür. „Du hast den Communicator auf dem Tisch liegen lassen und der quäkt die ganze Zeit rum.“
Keller klappte das Teil auf. „Hey, es kann gar nicht mehr besser werden heute! Klein war beim Psycho- Doc und ist erst einmal für eine Woche krank geschrieben. Super, dass wir sowieso nur den ganzen Tag rumsitzen und die Zeit vertrödeln.“
Er stapfte zurück ins Büro und Lund folgte ihm mit Sicherheitsabstand.
Auf seinem Display blinkte eine Erinnerung. Er klickte sie an und bekam die Info, an die wöchentliche Statistik für die Chefin zu denken. Keller lehnte sich zurück und schloss kurz die Augen. „Was soll´s, sagte er sich. Besser als nichts zu tun.“

Samstag, 6. März 2010

Tad Williams - Otherland - Shadowmarch + Co.

Natürlich sind die Geschmäcker verschieden und man kann über alles diskutieren aber für mich steht fest, dass Tad Williams zu den ganz großen Autoren in den Genres SciFi und Fantasy gehört. Ich mache hier bewusst keine Trennung, denn in seinen Romanen verläuft diese Linie zwischen "reiner" SciFi und reiner "Fantasy" häufig. Ich finde Tad Williams versteht es grandios Bilder zu malen und den Leser in die von ihm erschaffenen Welten mitzunehmen. In Otherland lässt er Menschen, die aus der Echtzeit fliehen in Tanks kriechen. Dort werden sie mit den lebensnotwendigen Dingen versorgt, während sie an ein System gekoppelt mit selbsterschaffenen Körpern in einer künstlichen Welt Abenteuer er- (durch)leben. Die Reichen lassen sich wahnsinnige Welten erschaffen, in denen sie brutal herrschen oder ihren Leidenschaften nachgehen, die Armen müssen mit billigen Simulationen Vorlieb nehmen. Alles gespickt mit Macht-Wahnsinn und dem klassischen Kampf "Gut gegen Böse" lässt die 4 Bände von Otherland zu einer einzigen Reise durch unwirkliche Welten werden. Die ca. 3500 Seiten wurden in einem beispiellosen Projekt von hr2 youfm in ein Hörspiel umgewandelt. Schauspieler wie Jens Harzer, Peter Hallwachs, Ulrich Nöthen, Nina Hoss, Judith Engel u.v.m. gaben den Romanfiguren ihre Stimmen. Das Werk umfasst 4 CD-Boxen mit jeweils 3 Doppel-CD. Hervorragend gemacht! Kompletter Wahnsinn,- allerdings meiner Meinung nach muss man vorher die Bücher gelesen haben, da man sonst extrem konzentriert zuhören muss, um die Handlungsstränge zu verstehen.
Aber Tad Williams macht nicht Halt und widmet sich auch anderen Projekten. Eines davon ist die Trilologie SHADOWMARCH. Ein imaginäres Reich, in dem Gut und Böse durch eine Grenze voneinander getrennt leben. Die Grenze wird allerdings eines Tages immer durchlässiger und die Schatten-Mächte formieren sich zu einem Feldzug, um die "gute Welt" zu übernehmen. Wenn ich die Wahl hätte, wäre ich vielleicht Yasammez, die grausame Anführerin der Zwielicht-Armee. Jedenfalls scheint die heile Welt, Südmark, eng verbunden und abhängig vom Schicksal der Zwillinge Barrick und Briony zu sein, denen es vielleicht gelingt Yasammez aufzuhalten. Und hier ist auch schon der kleine Wermuthstropfen in der Geschichte. Es handelt sich um eine Trilologie, aus der bisher bereits 2 Bände erschienen sind. Der gefesselte Leser wartet nun schon Jahre darauf, wie es weitergeht. Allerdings hat Tad Williams wohl beschlossen ersteinmal die Drachen der Tinkerfarm auf den Markt zu werfen.So wartet der geschätzte Schreiber dieser Zeilen innbrünstig seit 2008 auf den letzten Teil der SHADOWMARCH Romane. Lieber Tad Williams habe Mitleid mit Deiner Leserschaft und lass´ uns nicht mehr zu lange warten!

Freitag, 5. März 2010

Das Projekt - Auferstehung - Teil 5 der Science Fiction Story

Lund schaute Berger an. „Mein Moto- Cycler hat schlapp gemacht und ich musste ihn drei Blöcke schieben.“ Sie setzte sich auf ihren Platz und startete ihr System. Gekonnt ignorierte sie dabei Berger.
„Gomez und Klein,- haben die auch auf Lund´s Cycler gesessen oder haben die ein Band in den asiatischen Sektor genommen?“ knurrte Keller.
Lund spähte über ihr LCD .„Die Frau von Gomez ist hochschwanger und bekommt jede Minute ihr Kind und Klein hat seine Tage.“
Keller´s Launepegel, der nach dem Blick auf seine Meldungen schon bedenklich in den Keller gegangen war, näherte sich dem ersten Untergeschoss. „Was glaubt ihr eigentlich, wie ich mich manchmal fühle? Tag für Tag glotze ich auf´s Display und wir bekommen keinen high-risk rein. Nehme ich mir da meine Tage? Wenn er depressiv ist soll er zum Doc gehen.“
Keller´s Communicator surrte in der Jackentasche. Er fingerte ihn heraus und klappte das Gerät auf. „Na Bravo, Gomez ist Vater geworden und hat 3 Tage frei bekommen.“ Er klappte das Gerät wieder zu und legte es auf den Tisch.
„Was isses denn geworden?,“ fragte Lund.
Berger schaute sie das erste mal an diesem Morgen direkt an. „Wen interressiert´s? Bei so einem hässlichen Paar?“
Lund zeigte ihm den berühmten Finger.
Keller wurde langsam die Luft zu dünn im Aquarium. Das Gesabbel und dieses verfluchte Licht in diesem Raum. Er sprang von seinem Sitz auf und schlug mit der Faust auf den Tisch. Lund und Berger schauten nur kurz auf. Keller rieb sich die Hand und bekam einen roten Kopf.