Das Rad der Geschichte kommt im politischen wie gesellschaftlichen Weltgeschehen selten zur Ruhe. Auch in Zeiten disruptiver Kräfte wie der fortschreitenden Digitalisierung und steten Beschleunigung, hat sich in vielen religiösen Traditionen auf der ganzen Welt die Idee der Einkehr gehalten. Seien es als „Säulenheilige“ bekannt gewordene Anachoreten der Antike, die Exerzitien in der römisch-katholischen Kirche, die […]
Der Nahostkonflikt mag in letzter Zeit angesichts der aktuellen Entwicklungen in der Region zwar nicht gänzlich aus den Augen internationaler Politik geraten sein, doch ein allfälliger Handlungsspielraum erschien, nicht zuletzt aufgrund der angekündigten Botschaftsverlegung durch US-Präsident Donald Trump und dem damit einhergegangenen Vertrauensverlust als Vermittler, geradezu utopisch. Die jüngsten Stellungnahmen des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman und von Ayatollah Khamenei erregten viel Aufmerksamkeit und bedürfen einer religionspolitischen Einordnung.
Im Vorfeld der Ö1 Journal-Panorama-Mittwochsrunde unter dem Titel „Syrien – Ende des Krieges oder nächste Runde des Blutvergießens?“ hat Theoplomacy mit Rasha Corti, einer der Diskussionspartnerinnen, gesprochen. Dabei ging es um die aktuelle Situation rund um das umkämpfte Afrin, die geopolitische Interessenlage und die Zukunftsperspektive des Landes.
Was hat der Einspruch zum Muslim Ban mit Religion zu tun? Warum wird er als Verstoß gegen die US-Verfassung angesehen? Welchen Einfluss hat das auf die internationalen Beziehungen?
Ein US-Berufungsgericht hat nun auch den dritten Muslim Ban von US-Präsident Trump als Rechtsbruch qualifiziert. Brisant ist, dass die Richter sich in der Begründung erstmalig auf die Verfassung und die darin verbürgte Religionsfreiheit beziehen. Was bedeutet das für das Einreiseverbot? Was steht hinter der Verfassungsmäßigkeit?
Mit 9/11 brach am Anfang unseres Jahrtausends die oberflächliche Trennung von Religion und Öffentlichkeit auf. Plötzlich standen Kulturen, Traditionen und Religionen einander scheinbar unvereinbar, jedoch auf jeden Fall feindlich gegenüber. Der Zusammenhang von Religion und internationaler Ordnung geriet zuvor zunehmend aus dem Blick.
Am Weg in die Neuzeit erwartete man aufgrund der Umwälzungen einen Rückzug der Religion ins Private und setzte im Angesicht der Demokratie eine umfassende Trennung von Religion und Öffentlichkeit durch. Nun mag erstere legitim und letztere gar konstitutiv erscheinen – die Entwicklungen im 21. Jahrhundert werfen diesbezüglich allerdings zunehmend Fragen auf. Die Erfahrung zeigt, dass weder wirtschaftlicher Fortschritt noch die demokratische Entwicklung zu dieser vermeintlichen Trennung führen.